immer sich findet Zeit der Gespinnstmotten Kempten /Marktoberdorf (dam). Wenn die Raupen der Gespinnstmotten richtig loslegen, wandern sie nicht nur von Ast zu Ast, sondern fressen so lange Blatt um Blatt bis ihr Wirtsstrauch oder -baum ganz kahl da steht. Dabei ziehen sie ein dichtes Netz von reißfesten, weißen Fäden, so dass die befallende Pflanze aussieht wie nach einem 'Frost im Winter', wie der Kemptener Förster Hugo Wirthensohn anschaulich beschreibt. An einigen Stellen im Ober- und Ostallgäu finden sich derzeit kahl gefressen Bäume, die 'Opfer' der Gespinnstmotten-Raupen wurden. Von Anfang Mai bis Mitte Juni dauert die Fraßperiode der Raupen und in dieser Zeit spinnen sie laut Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft 'alles ein, was ihnen in die Quere kommt'; also nicht nur Pflanzen, sondern etwa auch Zäune oder Bänke.
Gespinnstmotten haben sich auf die Traubenkirsche spezialisiert, gelegentlich befallen sie aber auch Weiden oder Obstbaüme. Der Schaden, den die Raupen anrichten, wird laut Hugo Wirthensohn überschätzt, 'weil es so schlimm aussieht.' Zumal die kahl gefressenen Bäume nach wenigen Wochen wieder neu austreiben. 'Der Schaden ist mit einem Hagelschlag vergleichbar', sagt der Fachberater für Gartenkultur am Landratsamt Ostallgäu, Hartmut Stauder. Die Bekämpfung der Raupen mit Gift ist laut Stauder wenig sinnvoll, da Raupen in ihrem Gespinnst nicht erreicht würden. Stauder rechnet, dass der Befall in den nächsten Wochen noch zunimmt. Ärgerlich sei das für Hobbygärtner zwar, aber 'der Spuk ist bald vorbei'.