Besuch in einem Blaichacher Piercing-Studio Blaichach Wie gefährlich ist es, sich piercen zu lassen? Jeder kennt diese kleinen Metallteile, die man sich unter qualvollen Schmerzen durch die Haut stechen lässt. Wir wollten es genau wissen und besuchten mit unserer Klasse das Piercingstudio von Wolfgang Knöckel in Blaichach. Der gelernte Krankenpfleger beginnt die Behandlung der Kunden mit einer Unterweisung über die Gefahren und die notwendinge Nachbehandlung. Grundsätzlich hält Knöckel Piercings nicht für gefährlich, wobei er Risikostellen, an denen Nervenbahnen berührt werden können wie etwa zwischen den Augenbrauen meidet. Die Heilung erfolgt je nach Durchblutung der gepiercten Stelle unterschiedlich schnell. Probleme, so Knöckel, würden besonders dann auftreten, wenn zu wenig Wundversorgung betrieben oder am Schmuck herumgespielt werde. Die beliebtesten Stellen seien Bauchnabel, Augenbrauen, Zunge und Nase. Ohren würden momentan relativ selten geschmückt.
Die schmerzhafteste Stelle sei die Brustwarze, das Piercen der Zunge hingegen sei weniger schmerzintensiv. Eine Betäubung würden nur die wenigsten Kunden verlangen. Um Infektionen zu vermeiden, wird die Haut desinfiziert, Werkzeuge sowie Schmuck werden sterilisiert. Bei der Wahl des Schmuckes müsse darauf geachtet werden, dass dieser keine Metalle abgebe und keine Allergien bestehen, erklärt Knöckel. Am besten geeignet sei Titan, Chirurgenstahl oder Gold ab 18 Karat. Die Kosten fürs Piercen liegen bei etwa 60 Mark, den Schmuck nicht eingerechnet. Zum Stechen selbst, das kaum eine Minute dauert, werden Hohl- oder Infusionsnadeln verwendet. Nach dem Sinn des Piercens gefragt, sagte Knöckel, dass es seiner Ansicht nach Ausdruck des Bodykults der heutigen Zeit sei. Als Problem sieht er, dass grundsätzlich jeder piercen darf. Es gäbe jedoch genug Studios mit medizinisch ausgebildetem Personal, so dass gesundheitliche Gefahren weitgehend ausgeschlossen werden könnten. Anna Musto, Daria Kotzunek, Chris-tian Harms, Klasse BVJ, Berufsschule Immenstadt