Füssen | hs | "Wir benötigen einen Magneten, um das Mittelzentrum zu stärken und um die Menschen aus der Region nach Füssen zu locken - und in die Altstadt." Fast schon gebetsmühlenhaft wiederholt Bürgermeister Paul Iacob seine Argumente, sobald die Sprache auf das geplante Einkaufszentrum Theresienhof kommt. Inzwischen gibt es zwar zwei potenzielle Investoren. Doch dem Projekt - noch unter seinem Amtsvorgänger Christian Gangl angestoßen - fehlt es an Schwung. Iacob rechnet aber damit, dass das Einkaufszentrum innerhalb der nächsten drei Jahre entsteht.
Füssen als Einkaufsstadt für das südliche Ostallgäu besser positionieren - das will Iacob mit dem "Theresienhof" erreichen. Wie mehrfach berichtet, sollen knapp 4000 Quadratmeter Verkaufsflächen errichtet werden. Geplant ist das Einkaufszentrum zwischen Theresienstraße und Sparkassen-Gebäude, als Investitionssumme nannte die Oberstdorfer Unternehmensgruppe Geiger bislang rund 9,7 Millionen Euro. Neben Geiger ist nun ein weiterer Interessent aufgetaucht, der ebenfalls den "Theresienhof" errichten will, sagt der Bürgermeister.
Eigentlich eine vorteilhafte Situation für die Stadt, wenn sich zwei potenzielle Investoren um ein Projekt bemühen. Doch in der "jetzt wirtschaftlich schwierigeren Zeit" sei eine Umsetzung "nicht ganz einfach", räumt Iacob ein. Denn er will für das Einkaufszentrum eine Belegung mit Geschäften, die auf Füssen abgestimmt ist. Zum Beispiel hält er nichts davon, dass - wie früher einmal geplant - ein Drogeriemarkt dort unterkommt: "Davon haben wir in Füssen genug." Dafür will er unbedingt, dass im "Theresienhof" ein Textil- und Bekleidungssortiment angeboten wird. Ehe die Belegung nicht genau geklärt sei, komme man nicht voran.
Zudem müsse für die Anbindung des Einkaufszentrums an die Altstadt eine "optisch bessere Lösung" gefunden werden: Die Kunden müssten nach einem Besuch des "Theresienhofs" in die Innenstadt gelotst werden - so würden auch die Geschäfte dort von dem Magneten profitieren.