Marktoberdorf (rel). - Für eine längere Diskussion sorgte im Bauausschuss der Antrag des Marktoberdorfer SB-Möbelmarktes, am Micheletal ein Möbellager zu errichten. Zwar fand der Plan des Unternehmers letztlich die mehrheitliche Zustimmung des Gremiums, doch wurden von mehreren Stadträten Bedenken geäußert, es könnte sich dort auf der grünen Wiese Einzelhandel ansiedeln, was man aus städteplanerischen Gründen nicht wolle. Der SB-Möbelmarkt an der Johann-Georg-Fendt-Straße läuft gut, platzt aber aus allen Nähten. Nun will der Eigentümer in der Nähe, und zwar auf dem Areal des ehemaligen Bitumenwerks von Xaver Schmid am Micheletalweg, ein großes Möbellager einschließlich vier Garagen bauen. Doch einige Mitglieder des Bauausschusses argwöhnten, aus dem Lager könnten später möglicherweise Verkaufsflächen werden. Dazu betonte Stadtbaumeister Herbert Sauer, der Antrag beinhalte ausschließlich Lager, Garagen und Parkflächen. Die Skepsis ging durch alle Fraktionen. Wolfgang Schmid (FW) wollte wissen, was denn geschehe, wenn sich dort am Stadtrand doch Einzelhandel etabliere. Seine Fraktionskollegin Doris Rößle stellte klar, sie lehne einen Verkauf dort ab. Andreas Wachter (CSU) erinnerte daran, Kurs des Stadtrates sei, ganz an der Peripherie keine Verkaufsflächen zuzulassen. Doch gab er auch zu bedenken, dass man eigentlich froh sein müsse um jeden, der investieren wolle. Erhebliche Vorbehalte meldete Clara Knestel (Grüne) an, die durch einen Bau das Landschaftsbild gestört sieht. Sollten dort zudem Möbel verkauft werden, lehne sie die Pläne ohnehin ab. Manfred Eigler (BP) meinte, von dem Vorhaben sei lediglich eine 'Kraterlandschaft' tangiert. Aber auch er stellte die Frage in den Raum, wie dort eventuell 'überwiegender Verkauf' vermieden werden könne.
Kein 'Ja' mit Einschränkung Wolfgang Hannig (SPD) unterstrich, er habe nichts gegen ein Lager. Anders sehe es aus, falls dort Möbel verkauft würden. Er schlug vor, in die Genehmigung einen Verkaufsausschluss aufzunehmen. Ganz anders sah es Markus Singer: Er plädierte dafür, dem Antrag zuzustimmen und zwar ohne gesondertes Verkaufs-Verbot. Johann Jung (FW) plädierte ebenfalls dafür, zumal es in der Innenstadt keinen Platz für ein Möbellager gebe. Letztlich befürwortete die Hälfte des Ausschusses den Bauantrag, und zwar ohne Wenn und Aber. Der SPD-Antrag, in die Genehmigung ein Einzelhandelsverbot aufzunehmen, fand lediglich Unterstützung bei drei Räten. Das gesamte Bauvorhaben lehnten zwei Ausschuss-Mitglieder ab.