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Einen Oskar für Kölle Werkzeugbau

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Einen Oskar für Kölle Werkzeugbau

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    Mauerstetten/Berlin (avu). - Für sein Ausbildungskonzept ist das Mauerstettener Unternehmen Kölle Werkzeugbau Sonderfertigung (KWS) bereits mehrfach auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene ausgezeichnet worden. Einen Oskar gab es freilich noch nie. Gestern haben sich die beiden KWS-Ausbilder Edbert Lässer und Oliver Zappe aber auch diese Trophäe in Berlin abgeholt. Der mit 15000 Euro dotierte Ausbildungs-Oskar wird als so genannter Förderpreis der jungen deutschen Wirtschaft von den Wirtschaftsjunioren Deutschland und den Junioren des Handwerks vergeben. Mit der Auszeichnung soll die 'persönliche Initiative und Kreativität im Bereich der beruflichen Ausbildung' anerkannt und gefördert werden. Die Schirmherrschaft hat Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn übernommen, die gestern auch die Preise in Berlin übergab. Unter den rund 150 Bewerbern aus der Bundesrepublik - darunter viele größere Unternehmen - war auch die Firma KWS Kölle aus Mauerstetten, die gestern für den dritten Platz bei den Handwerksfirmen ausgezeichnet wurde. Das Unternehmen konnte die Jury mit seinem Ausbildungskonzept für den Nachfolgeberuf des früheren Werkzeugmachers, dem 'Feinwerkmechaniker im Werkzeugbau' (Fachrichtung Stanzwerkzeug- und Vorrichtungsbau) überzeugen. Rund 20000 Euro investiert das Unternehmen laut Karl Spazierer von KWS Kölle während der dreieinhalbjährigen Ausbildung in jeden der aktuell sieben Azubis.

    Erlebniskurse für Lehrlinge Doch das Konzept beweist, dass nicht alle Angebote viel Geld kosten müssen. Während ihrer Lehre können die Azubis bei KWS beispielsweise an regionalen Berufsinfotagen teilnehmen, wie sie die Sparkasse anbietet. Schnupperlehren für Schüler aus den angrenzenden Schulen sind obligatorisch. Bei zwei Besuchen in Betrieben der KWS-Kunden, darunter Bosch in Seifen und Hilti in Kaufering, kann der Nachwuchs hauseigene Werkzeuge im Einsatz erleben. Selbsterfahrung und Teamfähigkeit stehen im Mittelpunkt eines 14-tägigen Erlebniskurses einer Outdoor-Schule, ebenso gibt es interaktives Lernen am PC und überbetriebliche Ausbildung im Berufsbildungszentrum. 'Übertarifliche Leistungen und hervorragende Zukunftsaussichten runden das Programm ab', so Spazierer. Nicht ohne stolz verweist KWS auf die 'Wirkung' dieses Engagement in der Ausbildung. Das Unternehmen kann eine Liste mit Auszeichnungen auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene vorlegen. Im vergangenen Jahr wurde Christoph Müller erster Bundessieger im Werkzeugmacher-Handwerk, 1998 war es Christoph Mayer. Niedergeschlagen hat sich das Bemühen um den Nachwuchs auch in den Bewerberzahlen. 'Das Konzept hat sich rumgesprochen', so Spazierer. Nach dem Motto 'Ausbildung ist die beste Investition für unsere Zukunft' wirkt man in Mauerstetten auch dem allseits beklagten Schwund an Fachkräften entgegen: Trotz des Mangels könne man auf selbst ausgebildetes Personal zurückgreifen.

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