von Frank Eberhard |LegauDicht gedrängt schieben sich Menschen durch die langen, schmalen Gänge der Lagerräume von Rapunzel Naturkost in Legau. Wo normalerweise die unteren Etagen der meterhohen Regale sind, finden die Besucher an diesem Wochenende Ausstellungs- und Verkaufsstände vor. Etwa 15000 Interessierte sehen sich das Eine Welt Festival der Firma Rapunzel an, zu dem auch die Bio-Messe gehört. Etwa 120 Aussteller aus 30 Ländern zeigen hier was sie zu bieten haben. Das Festival ist die Auftaktveranstaltung der bayernweiten Öko-Erlebnistage, die bis zum 5. Oktober andauern.
Film über Farm-Geschichte
Einer der Aussteller auf der Messe in Legau ist Farmer John Peterson. Er kommt aus der Nähe von Chicago im US-amerikanischen Bundesstaat Illinois. Er erklärt auf Englisch, dass ein Film über seine Geschichte gedreht wurde, der am Samstag den 13. September in die deutschen Kinos gekommen sei. Darin gehe es um den Bankrott seines Hofes und wie er ihn danach als Biofarm wieder aufbaute. Vom Allgäu zeigt er sich begeistert. So mag er besonders die schönen Bauernhöfe, sagte er gegenüber der MZ.
Nur wenige Schritte weiter in dem schmalen, vollen Gang sieht sich Franz Gutser mit seiner Frau die Messe an. Sie sind schon seit der Eröffnung am Morgen da. "Für mich ist es besonders interessant, weil ich beruflich mit Lebensmitteln zu tun habe", sagt er, denn er sei Außendienstmitarbeiter einer Firma, die Gewürzmischungen herstellt. Das Paar ist das erste Mal auf einer solchen Ausstellung. "Es ist aber sehr informativ", sagt Gutser.
Hinter dem Firmengebäude sind weitere Stände zu sehen. Bei Temperaturen, die nur knapp über zehn Grad liegen, bietet ein Landwirt aus Süd-Tunesien ökologisch zertifizierte Datteln an. Als Ausstellungsstand hat er ein Zelt aufgebaut, wie es sonst Nomaden in der Wüste benutzen.

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Wenige Schritte weiter zeigen Aussteller aus der Region, was sie im Sortiment haben: Bio-Produkte, Kunsthandwerk, Naturkosmetik, Bekleidung, Schmuck und vieles mehr.
Andernorts hängen Besucher an den Lippen von Joseph Wilhelm, Vorstand von Rapunzel Naturkost. Er spricht über seinen Einsatz für eine gentechnikfreie Welt. Aber es gab noch mehr Vorträge auf dem Festival. So sprach auch der Träger des Alternativen Nobelpreis, Percy Schmeiser aus Kanada. Er gab seine Erfahrungen zum besten, die er im Prozess gegen einen multinationalen Konzern machte, der genmanipuliertes Saatgut herstellt.