Für einen Tag war es vorbei mit der beschaulichen Ruhe im Bachteltobel. Bei einem Brückenfest übergab die Duracher Feuerwehr die neue Floriansbrücke ihrer Bestimmung. Bürgermeister Herbert Seger zeigte sich stolz auf das ehrenamtliche Engagement der Aktiven: Unter fachkundiger Anleitung von Zimmerermeister Georg Heinzelmann haben 40 tüchtige Helfer die Holzbrücke in 350 Arbeitsstunden gefertigt. "Das ist der krönende Abschluss des Wasserweges", freute sich der Rathauschef.
150 Gäste waren im Kemptener Wald zusammen gekommen, um das Ereignis gebührend mit Festgottesdienst und bei Blasmusikklängen zu feiern. Feuerwehr-Vorsitzender Johannes Weixler enthüllte eine Historientafel und erinnerte daran, dass der erste Steg über den Bach Durach 1968 errichtet worden war. Der Übergang fiel 1980 einem Hochwasser zum Opfer und wurde seinerzeit durch eine überdachte Holzkonstruktion ersetzt.
In 29 Jahren freilich hat der Zahn der Zeit an der alten Floriansbrücke genagt. Die Holzauflager waren stark angefault und machten eine Sanierung hinfällig. Das stach Kommandant Rudolf Zick ins Auge, der den Stein ins Rollen brachte. Im Rathaus rannte die Wehr hinsichtlich des Neubaus offene Türen ein. Der Bürgermeister machte nicht viel Federlesens und ließ das nötige Fichtenholz schlagen.
Auch örtliche Firmen brachten sich hilfreich ein. Große Augen habe es gegeben, als Ende Mai die komplette Brücke mit 16 Metern Länge durch den Ort kutschiert worden sei, sagte Seger. Dass die Gemeinde das Material zur Verfügung gestellt habe, nannte er eine Selbstverständlichkeit. Einen Applaus verdient habe hingegen das "tolle ehrenamtliche Engagement" der Feuerwehrleute.
Die Floriansbrücke ist Bestandteil der beliebten Wasserroute. Der Wander- und Radweg verläuft entlang der Durach auf drei Kilometern Länge vom östlichen Ortsausgang bis zur Waldschenke. Farbige Infotafeln über Tiere und Natur des Kemptener Waldes sowie Spielmöglichkeiten für Kinder machen den Wanderweg besonders für Familien attraktiv. Die Durach entspringt den Mooren westlich des Kemptener Waldes. Nach 9,8 Kilometern mündet der Bach bei der Weidacher Hammerschmiede in die Iller.