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Eine Mittelschülerin über das Mathematikum im Kemptener Kornhaus

Ausstellung

Eine Mittelschülerin über das Mathematikum im Kemptener Kornhaus

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    Eine Mittelschülerin über das Mathematikum im Kemptener Kornhaus
    Eine Mittelschülerin über das Mathematikum im Kemptener Kornhaus Foto: Ralf Lienert

    Vanessa Puleo (12) steht vor einer großen Deutschland-Karte, die auf Holz aufgemalt ist. An größeren Orten wie München oder Hamburg sind rote Stecker angebracht. "Lasse die Schnur so von Ort zu Ort verlaufen, dass die Strecke so kurz wie möglich ist", steht in einem kleinen Textfeld. Mit flinken Fingern wickelt die Mittelschülerin die Schnur um die Stecker, lässt sie von Hamburg über Dresden und Magdeburg nach München verlaufen und in Mainz enden. "Das war gar nicht so schwer", sagt Vanessa und schaut zufrieden auf die Karte.

    Eine Tür zur Mathematik finden, mathematische Phänomene nicht in Fachsprache und komplizierten Formen darstellen, sondern sie selbst erleben. Darum geht es beim Mathematikum, einer Wanderausstellung, die Besuchern im Kemptener Kornhaus noch bis zum 27. März offen steht. Gegründet hat sie Professor Dr. Albrecht Beutelspacher von der Universität in Gießen. Sowohl Schulklassen als auch Familien können an über 20 Stationen mit Experimenten ihr naturwissenschaftliches Können unter Beweis stellen.

    Vanessa aus der siebten Klasse der Mittelschule bei der Hofmühle in Kempten macht das an diesem Tag mit ihren Mitschülern. Zusammen mit Freundin Lea Jakob (12) steht sie vor einem großen Bild mit vielen bunten Smarties. In der Hand hält sie einen kleinen Metallrahmen und liest die Aufgabenstellung: "100 Rahmen passen in das Foto.

    Wie viele Smarties sind insgesamt zu sehen?" Vorsichtig hält die Kemptenerin den Rahmen auf das Bild und zählt die roten, grünen, gelben und blauen Süßigkeiten. "34 passen rein", sagt sie und kommt blitzschnell zu dem Ergebnis: "3400 sind es insgesamt." Der Zwölfährigen macht es spürbar Spaß, von Station zu Station zu hüpfen. "Mathe ist mein Lieblingsfach", verrät sie. Prozentrechnen liege ihr zwar nicht - dafür löst sie gerne Dezimal- und Geometrie-Aufgaben.

    Den Sinn von zwei Stationen habe sie aber nicht verstanden, sagt sie. Bei einer schaut sie durch ein Guckloch auf Gleise. Laut Anleitung soll sie die optische Täuschung sehen, dass sich die Schienen scheinbar irgendwann treffen. Vanessa: "Die Beschreibung des Experiments finde ich zu kompliziert.

    " Bei einem anderen soll sie ein Puzzle zusammensetzen, das aus roten und gelben Teile besteht. "Was das ergeben soll, weiß ich nicht."

    Ansonsten ist sie von der Ausstellung angetan: "Man bewegt sich, während man etwas lernt. Das ist nicht so trocken wie Unterrichtsstoff." Genauso sehen das die Lehrer. Die Pädagogin einer Kemptener Mittelschule sagt: "Die Ausstellung ist anspruchsvoll und einen Besuch wert." Einen Verbesserungsvorschlag hat sie aber: "Bei manchen Experimenten wäre es toll, wenn angeschrieben wäre, warum das Ergebnis so oder so ausfällt." Ein Kemptener Gymnasiallehrer glaubt: "Die Schüler nehmen die Begeisterung für die Mathematik aus der Ausstellung mit in den Unterricht."

    Ein positives Zwischenfazit ziehen die Veranstalter vom Kemptener Amt für Jugendarbeit und dem Arbeitskreis Schule und Wirtschaft: Bis gestern kamen rund 1900 Schüler und Vorschulkinder aus dem ganzen Allgäu und am vergangenen Wochenende rund 700 Besucher.

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