Staatssekretär Dr. Gerd Müller und die CSU-Frauenunion zu Gast bei der Firma Seeberger Weiler im Allgäu (sam). 'Größe 65 - beim Feuerwehrhelm'. Dr. Gerd Müller kennt seine Hutgröße. Richard Stölzle, Geschäftsführer von Seeberger in Weiler, führte den Staatssekretär im Bundesministerium für Landwirschaft und Verbraucherschutz zusammen mit 40 Frauen der CSU-Frauen-Union aus Lindau und Kempten durch die Hutmanufaktur. Dabei zeigen sich die Gäste angetan von den vielen verschiedenen Modellen, Farben und Formen der aktuellen Seeberger-Hutkollektion. Dr. Gerd Müller kaufte gar den 'ersten Hut seines Lebens.'.
Wie arbeiten und leben die Menschen in der Region, welche Strukturen gibt es, wie sieht es wirtschaftlich und kulturell aus? 'Für uns ist es wichtig, die Gemeinden im Kreis näher kennenzulernen', erklärte Daniele Kraft, Kreisvorsitzende der Frauenunion, den Grund für den Besuch in Weiler. 'Deshalb machen wir häufig Betriebsbesichtigungen.'Zahlreiche Arbeitsschritte sind notwendig, bis ein Hut fertig ist für den Verkauf. Ob Arbeit an einer 180 Grad heißen Metallform, die für die Form des späteren Hutes sorgt oder Vernähen überstehender Ränder: Während eines Rundgangs durch die Räume der Firma Seeberger hatten die CSU-Frauen und Staatssekretär Dr. Gerd Müller Gelegenheit, den Beschäftigten über die Schulter zu schauen. Seit 1890 produziert Seeberger in Weiler Hüte und Kopfbedeckungen, seit über einem Jahrzehnt auch in Osteuropa und China. Vor Ort beschäftigt das traditionsreiche Familienunternehmen 80 Mitarbeiter - davon 65 im gewerblichen Bereich. 'Wir bilden selber aus, um das Handwerk des Modisten am Leben zu erhalten', erklärt Stölzle. Drei Auszubildende erlernen daher bei Seeberger den Beruf des Hutmachers. Eine von bayernweit sechs im ersten Lehrjahr ist Anna Ortmann. Die 20-Jährige lernt seit September in Weiler. 'Etwas Handwerkliches, Kreatives sollte es sein, das mit Mode zu tun hat', antwortete die junge Wohmbrechtserin auf die Frage Müllers, warum sie Modistin werden möchte. Nicht ganz einverstanden ist Stölzle mit der Bezeichnung 'Hutfabrik', denn die Hüte in Weiler sind Unikate. 'Sie sind reines Handwerk', keine Massenware, sagt der Firmenchef. Überzeugt von dieser Qualität sind bekannte Marken wie Joop oder Boss. Aber auch Versandkataloge wie Otto oder Heine schwören auf Westallgäuer Standard. 'Seit einigen Jahren arbeiten wir verstärkt an dem Eigenmarkenaufbau Seeberger', erläuterte Stölzle. Ein Problem, so der Geschäftsführer, sei es Leute zu finden, die bereit sind, für hochwertige Produkte den entsprechenden Preis zu zahlen. Mehr denn je gelte in der Bevölkerung das Prinzip 'Geiz ist geil'. 'Um stark in jeder Preisgruppe sein zu können, haben auch wir Produktionsstandorte im Ausland', erklärt Stölzle. Auf diese Weise könne in jeder Preisgruppe, für jeden Kunden jede Art von Hut produziert werden. Etwa eine Million sind es im Jahr. Diese werden in 40 Länder exportiert. Ein Hut sei das i-Tüpfelchen für jede Frau, meint Daniele Kraft, Vorsitzende der Frauen-Union im Landkreis. Die CSU-Frauen gehen selber mit gutem Beispiel voran. Sie 'gehen immer mit Hut' (Kraft). Zum großen Sommerfest der Frauen-Union in Fürstenfeldbruck im Jahr 2000 gingen alle FU-Frauen des Landkreises mit Kopfbedeckungen aus dem Westallgäu. 'Ministerpräsident Edmund Stoiber war so begeistert von uns, dass er sich mit uns fotografieren ließ', erzählt Kraft. Eine grundsätzliche Haltung formuliert Claudia Dress, Kreisvorsitzende der Frauenunion Kempten: 'Wir müssen innerhalb der Region einkaufen und unsere Produkte nach außen tragen.'