Marktoberdorf/Kaufbeuren (vit). - Die vier Kreiskliniken im Ostallgäu, das Klinikum Kaufbeuren und das Bezirkskrankenhaus (BKH) in Kaufbeuren sollen künftig aus einer Küche versorgt werden. Die Planungen für eine Zentralküche beim BKH gab der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Ostallgäu und Kaufbeuren, Rainer Wuttke, beim Neujahrsempfang der Kreiskliniken in Marktoberdorf bekannt. Thomas Düll, Werksleiter für das BKH beim Bezirk Schwaben, bestätigt das Projekt. Der genaue Zeitplan und die Finanzierung seien aber noch offen. Klar ist allerdings, dass das jetzige Küchenpersonal der Kliniken in der neuen Küche weiterbeschäftigt werden soll. Schon seit Jahren gibt es Überlegungen für eine zentrale Küche. Derzeit verfügen die vier Kreiskrankenhäuser in Buchloe, Obergünzburg, Füssen und Marktoberdorf noch über jeweils eigene Küchen, die eng zusammenarbeiten. Beim Neubau des Zweckverbandsklinikums Kaufbeuren-Ostallgäu war allerdings gar keine eigene Küche mehr vorgesehen. Auch der Bezirk braucht für seine psychiatrische Klinik in Kaufbeuren eine neue Küche, da die bestehende nicht mehr den Anforderungen entspricht. Dadurch entstand die Idee für eine Zusammenarbeit.
Betrieb schon ab 2007?Geht es nach Wuttke, beginnt der Bau der neuen Zentralküche schon bald, 2007 könnten dann die ersten Menüs die Einrichtung verlassen. Nach seinen Angaben plant man den Neubau auf dem Gelände des BKH. Eine eigene neue Gesellschaft soll die Einrichtung betreiben. Die einzelnen Krankenhäuser zahlen dann je bezogenem Essen einen festen Betrag. Das Projekt sei mit Landrat Johann Fleschhut als politisch Verantwortlichem der Kreiskliniken und des Zweckverbandsklinikums sowie mit dem stellvertretenden Zweckverbandsvorsitzenden Oberbürgermeister Stefan Bosse bereits intensiv besprochen. Nun hofft Wuttke auch auf die Zustimmung der politischen Gremien (Verwaltungsräte). Thomas Düll vom Bezirk Schwaben bestätigt, dass man möglichst bald diese Küche bauen möchte. Für den Standort beim BKH spreche, dass dort mit rund 450 bis 500 Essen pro Tag der größte Abnehmer sei. Hinzu kommen das Klinikum Kaufbeuren mit 360 Betten und die vier Häuser im Landkreis mit insgesamt fast 500 Betten. Angedacht sei, dass der Bezirk Schwaben als Bauherr auftritt, erklärt Düll. Ein passendes Grundstück sei beim BKH vorhanden, die Investitionssumme liege bei rund 6 Millionen Euro. Rund die Hälfte sei für die aufwändige Ausstattung der Klinikküche, das Spezial-Geschirr für 'Cook & Chill' sowie die Verteilfahrzeuge nötig. Nach dem Bezirkstagspräsidenten muss sich auch noch das Bezirkstaggremium mit dem Projekt befassen. Laut Düll soll mit dem Bau heuer begonnen werden, die Fertigstellung sei für 2007 angepeilt.
Mitarbeiter werden übernommen In der neuen Küche, so schätzt Wuttke, werden rund 50 Mitarbeiter beschäftigt sein. Das Personal der jetzigen Krankenhausküchen im Ostallgäu wolle man komplett übernehmen, sodass wohl kaum zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Wuttke beabsichtigt zudem, in das Konzept auch die behinderten Mitarbeiter der Wertachtalwerkstätten in Kaufbeuren einzubeziehen. Vorgesehen ist laut Klinikverwaltung zudem, die Sterilisation der medizinischen Geräte für das Ostallgäu in Kaufbeuren zu zentralisieren.