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Artikel: Eine kleine Lichterstadt rund ums Rathaus

1. Dezember 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
ralf lienert

Weihnachtsmarkt Schon zur Eröffnung strömen die Massen durch die Budenreihen

von christine rothauscher |KemptenSeit Samstag hat sich der Rathausplatz in eine romantische kleine Lichterstadt verwandelt. Das kann jeder bestätigen, der bei der Eröffnung des 26. Kemptener Weihnachtsmarktes dabei war. Kaum hatte das "Christkindle" Julia Natterer Jung und Alt eingeladen, "euch am warmen Lichterschein zu freuen", bummelten die Marktbesucher durch die Budenstraßen und sahen sie: Abertausende von Kerzen und Lichterketten, die es den Passanten wahrlich "himmlisch hell" ums Herz werden lassen.

Samstag 16 Uhr, strahlender Sonnenschein. Trotzdem zündet Fierant Siegfried Merkens Dutzende von Teelichter an und stellt sie in klitzekleine Fachwerkhäuser, Türme und Kirchen und wenig später leuchtet es in seiner Verkaufsbude, wie in einer winterlichen Miniaturstadt. "Solche Hingucker mögen die Leut", weiß der Marktverkäufer.

Ein paar Schritte weiter macht sich am Weihnachtspavillion ein zierliches Mädchen im weißen Gewand und einen Sternenhaarband für ihren Auftritt bereit. Aber so schnell geht das nicht. Da will erst noch ein Knirps wissen: "Hast du mir was mitgebracht?" und Freundinnen möchten nur zu gern in das glitzernde Buch des Mädchen gucken. Doch dafür ist jetzt keine Zeit: Denn Julia, die heuer das Kemptener Christkindle spielt, hat ihren großen Auftritt.

Dicker Applaus

Mit klarer Stimme und freundlichem Lächeln spricht Julia von weihnachtlichen Freuden, himmlischer Adventsstimmung und der Friedensbotschaft. Dafür ist der Zehnjährigen ein dicker Applaus samt Lob von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer sicher.

Der OB hebt zudem den Schreiber des Christkind-Gedichts, Jochen König, hervor und ist sich mit dem Vorsitzenden des Veranstalters Kempten Regio Tourismus, Hans Schmid, einig, dass der Kemptener Weihnachtsmarkt sich zu einem Anziehungspunkt für über 100000 Gäste aus nah und fern entwickelt hat. Das beweisen auch die Busse, die extra aus Italien und der Schweiz zum Weihnachtsmarkt anreisen.

Ein Blick vom Rathauserker zeigt, dass bereits am Eröffnungstag Tausende zwischen den Verkaufshäuschen bummeln, süß duftende Mandeln oder deftige Schmankerl genießen. Es wird nach handgestrickten Wollkappen oder Filzbatschen, Glasengeln und Spielsachen Ausschau gehalten oder einem Glasmaler über die Schulter geschaut. Und so mancher Zwerg trägt seinen Wunschzettel zum "Himmels-Postamt", dreht auf dem Weihnachtskarrussel ein paar Runden oder guckt sich die hell beleuchtete Krippe am Rathausbrunnen an. Über allem liegt der schimmernde Glanz der unzähligen Lichterketten, die sogar einen tristen Altstadtbaum in einen leuchtenden Marktmittelpunkt verwandeln.

Weihnachtsmarkt ist täglich (bis 23. Dezember) von 12 bis 20 Uhr geöffnet, an den Samstagen von 12 bis 21 Uhr.