Die Stadt möchte das ehrenamtliche Engagement ausbauen. Um die Aktivitäten freiwilliger Helfer im Dienst der Öffentlichkeit zu würdigen, hat Alfred Riermeier von der Koordinierungsstelle "Kaufbeuren aktiv" ein Konzept entwickelt, das er bei der jüngsten Sitzung des städtischen Verwaltungsausschusses vorstellte. "Neben der Begeisterung der Menschen für das Ehrenamt sollte bei dieser Kampagne auch die fortdauernde Motivierung bereits ehrenamtlicher Tätiger verankert werden", so Riermeier. Er nannte mehrere Ziele: Neben der öffentlichen Wertschätzung und Anerkennung der Arbeit sollte diese Tätigkeit durch ein abgestuftes System mit klaren Regeln auch honoriert werden.
Das Ehrenamtskonzept steht auf drei Säulen. Neben der sogenannten Kaufbeuren-aktiv-Medaille (wir berichteten), die bereits ihre Premiere gefeiert hat, sind nun auch eine "Kaufbeuren-aktiv-Card" sowie ein "Kaufbeuren-aktiv-Zertifikat" geplant. Laut Riermeier kann sich so jeder Ehrenamtliche seine Tätigkeit in einem Zertifikat bestätigen lassen, das beispielsweise bei der Lehrstellensuche oder für Bewerbungen genutzt werden kann. Die Bestätigung muss von den Ehrenamtlichen selbst beantragt werden.
Geldwerte Vorteile soll den engagierten Helfern künftig allerdings die "Kaufbeuren-aktiv-Card" bringen. Laut Riermeier geht es dabei beispielsweise um Vergünstigungen in städtischen und privaten Einrichtungen wie Bäder und Museen, aber auch im Handel. "Hier sind auch die Vereine gefragt", so Riermeier.
Sie sollen die ihnen geeignet erscheinenden Kandidaten für eine solche Anerkennung vorschlagen. Zahlenmäßig soll die Karte je nach Mitgliederstärke der Vereine kontingentiert werden.
Der Verwaltungsausschuss beauftragte Riermeier, die "Kaufbeuren-aktiv-Card" zu entwickeln und ihre Einführung vorzubereiten. Der Beschluss warf bei Annelies Wittwer (CSU) die Frage auf, was eigentlich aus dem hin und wieder diskutierten Vorhaben einer Familienkarte geworden sei. Oberbürgermeister Stefan Bosse sprach von einem "schwierigen" Unterfangen, eine solche Karte für allgemeine Vergünstigungen zu entwickeln. Einzelne Vorhaben in diese Richtungen seien aber durchaus konkret. So sei beispielsweise geplant, im Kaufbeurer Hallenbad einen Familientarif einzuführen.
