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Eine Invasion der Hästräger steht bevor

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Eine Invasion der Hästräger steht bevor

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    Von Reiner Wall, Unterallgäu - Ein Narrentreffen, wie es im Unterallgäu noch nie eines gab, steht im kommenden Jahr ins Haus. Vom 14. bis 16. Februar 2003 kommen 'Hästräger' aus mehreren Ländern zum großen Narrensprung nach Mindelheim. Anlässlich des elfjährigen Bestehens des ,,Mindelheimer Durahaufens' findet in der Kreisstadt das Verbands-Narrentreffen des Bayrisch-Schwäbischen Fastnachtsverbandes statt, sowie das Freundschaftstreffen des Bundes Deutscher Karnevalisten. Etwa 500 Gruppen haben die Mindelheimer zu diesem Treffen eingeladen. Allerdings keine Garden oder Faschingsgruppen, sondern nur Gruppen der schwäbisch-alemannischen Fasnacht, also die so genannten 'Hästräger'. Vor allem am Sonntag zum großen Verbands-Narrensprung, dem Umzug, erwarten die Mindelheimer etwa 7000 Mitwirkende. Allerdings beginnt das Programm schon am Freitag, 14. Februar, um 18 Uhr mit einem närrischen Mummenschanz am Marienplatz. Zu 'mystischer' Musik werden hier die 27 Gruppen des BSF vorgestellt und die Entstehung des Mindelheimer Dura-Hansl nachgespielt. Der Tag klingt mit dem Zunftball im 'Forum' aus. Am Samstag, 15. Februar, wird der Narrenbaum am Marienplatz aufgestellt und die Grundschüler tragen wieder ihre Fasnachtssprüche vor. Am Abend findet im Forum ein Brauchtumsabend mit Vorführungen statt. Der Sonntag beginnt um 9 Uhr mit einem Gottesdienst für Hästräger, ehe sich um 13.11 Uhr der Zug mit etwa 7000 Mitwirkenden in Bewegung setzt. Mit dabei sind Gruppen aus Süddeutschland, der Schweiz, Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Der Südwestrundfunk überträgt den gesamten Umzug drei Stunden live im Fernsehen und auch der Bayerische Rundfunk sendet eine 90-minütige Reportage über den Narrensprung.

    Einige besondere Sitten 'Der Narrensprung ist mit einem Faschingsumzug nicht zu vergleichen', erklärt Zunftmeisterin Renate Engel. Beim Narrensprung dürfen nur Maskenträger mitgehen, es gibt keine Wagengruppen, keine Lautsprecher, sondern nur Livemusik von Fanfarengruppen, Schalmeien oder Guggenmusiken. 'Es ist immer ein echter Familienumzug, auch von den Teilnehmern her', so Engel. Allerdings gehören zu dem Maskentreiben auch einige Sitten, die es im heimischen Fasching nicht gibt, wie das Stehlen von Schuhbändeln durch die Hexen, das 'Versetzen von Mädels' das heißt das Mitnehmen von Mädchen durch die Teilnehmer einige Meter im Zug oder das 'Verziehen von Hüten'. 'Aber mutwillig beschädigt wird nie etwas', so Renate Engel. Allerdings kann es durch das eingeschränkte Gesichtsfeld der Teilnehmer unter der Maske schon einmal zu einem Zusammenstoß kommen.

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