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Artikel: Eine Hexe lernt die Musik kennen

24. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Theater in Kempten Kinderstück verzaubert wenige junge Zuschauer

Von Anna Munkler |KemptenEine Oper kann entzücken. Und Hexe Hillary alias Petra Springhorn ist von ihrem ersten Opernbesuch so begeistert, dass sie vor lauter Klatschen das Gleichgewicht verliert und aus ihrer Loge direkt in eine Tuba fällt. Hexe Hillary lieferte die Auftaktveranstaltung der Kinder- und Jugendreihe des Theaters in Kempten (TiK-Spielplatz).

Die 374-jährige Hexe hat in der Inszenierung des Jungen Musiktheaters Hamburg schon 2007 Jung und Alt im Stadttheater verzaubert. Während sie aber in "Hexe Hillary geht in die Oper" die Grundlagen der Musik und der Oper gelernt hat, geht es in "Hexe Hillary und der beleidigte Kontrabass" (von Peter Lund und Winfried Radeke) nun in eine andere Richtung. Denn Hillary wird von einem besonderen Mann aus besagter Tuba befreit: von Herrn Marotzke (Friedemann Wulfes) - Orchesterwart und ehemaliger Kontrabassist in der Oper. Mit Sängerin Maria Bellacanta (Stefanie Heider) weiß er allerhand Interessantes über verschiedenste Blasinstrumente zu erzählen.

So lernt Hillary etwa, dass die Klarinette nicht so heißt, weil sie so nett ist, oder dass man mit einem Fagott lustige, aber auch todtraurige Musik machen kann. Und sie muss feststellen, dass Hexerei nicht reicht, um ein ganzes Orchester zusammen spielen zu lassen, sondern, dass man dazu sehr viel Feingefühl und Übung braucht, wie es nur der kauzige Herr Marotzke hat.

In dem lebhaften Bühnenbild wird viel mit Licht gespielt. Die musikalischen Beiträge der "Oper" werden live und über Tonband eingespielt. Doch nicht nur dies und die Schauspieler machten den Theaternachmittag für das - wenige - junge Publikum spannend. Am Ende des Stücks durften alle Kinder, die Lust hatten, noch selbst versuchen, Blasinstrumenten Töne zu entlocken.