Artikel: Eine herausragend gute Bilanz

16. Dezember 2002 20:30 Uhr von Allgäuer Zeitung

Wolferschwenden verzeichnet wirtschaftlich gute Situation: Neun-Millionen-Euro-Etat

Wolfertschwenden (fk). - 'Die Bilanz des vergangenen Jahres ist trotz einiger Defizite herausragend gut', so ein sichtlich zufriedener Bürgermeister Karl Fleschhut bei der diesjährigen Jahresschlusssitzung. Nach 1996 fand diese Veranstaltung erstmals wieder in Niederdorf statt. Für den seit zwölf Jahren amtierenden Gemeindechef war das wichtigste Ereignis die Kommunalwahl, wobei sich der neue Gemeinderat gut eingearbeitet habe und der 'politische Alltag' mit 22 Sitzungen schnell eingekehrt sei. Der Rat trage eine hohe Verantwortung; schließlich gelte es, ein Haushaltsvolumen von 9 Millionen Euro sinnvoll zu verwalten. Die beiden großen Projekte, der Bau von Bürgerheim und Kindergarten, konnten trotz enormen Zeitdruckes rechtzeitig fertig gestellt und bezogen werden. Auf 'hohem Niveau' sei bei der Gemeinde Wolfertschwenden auch ein Rückgang bei den Einnahmen zu verzeichnen: Auch wenn der Haushalt weitgehend nach Plan verläuft, so seien beim Gemeindeanteil aus der Lohn-/Einkommensteuer Mindereinnahmen von 10 000 Euro zu erwarten. Die Gewerbesteuereinnahmen werden um 1,1 Millionen Euro niedriger ausfallen. Dadurch ermäßigt sich die Steuerkraft pro Einwohner von 3000 (Jahr 2001) auf 2400 Euro im laufenden Jahr.

Pro-Kopf-Verschuldung: 76 Euro Der Schuldenstand konnte 2002 von 138 000 auf 77 000 Euro abgebaut werden; die Pro-Kopf-Verschuldung von 76 Euro sei 'durchaus vertretbar'. Dabei sei das Bildungs- und Betreuungsangebot für die Gemeindebürger beachtlich. Trotz der großen Investitionen im Hoch- und Tiefbau in Höhe von 2,35 Millionen Mark führe der Bürgermeister 'fast täglich einen Kampf gegen gierige Mäuler': Wolfertschwenden wolle die wirtschaftlich gute Situation nutzen, um auch später noch beweglich zu sein: Im kommenden Jahr sollen ein Geschäftshaus geplant, das Baugebiet 'Pfaffenholz' erschlossen und die Gestaltung der Freiflächen in der Pfarrpfründe abgeschlossen werden. Weiters stehen die Asphaltierung der Brandholzer Steige sowie die Planung der Friedhofserweiterung Wolfertschwendens und Niederdorfs an. Außerdem will man einen Wanderweg zur Ehwiesmühle anlegen und der Niederdorfer Kirchturm soll saniert werden. Eine Pegelbohrung ergab, dass an der Mülldeponie Dietratried keine Sanierungsmaßnahmen erforderlich werden. Trotz aller Vorhaben sei der einhellige Tenor des Gemeinderates: 'Nicht mehr Geld ausgeben als eingenommen wird.' Auch nach Abschluss aller laufenden Maßnahmen (Ende 2006) soll im Gemeindesäckel der Rücklagenstand von derzeit 2,5 Millionen Euro gehalten werden.

'Bin mit Euch sehr zufrieden' 'Ich bin mit euch sehr zufrieden; jeder ist an seinem Platz ganz wichtig.' So dankte Fleschhut den zahlreichen Gemeindebürgern, die sich für die Gemeinde engagieren. Besonderen Dank zollte der Bürgermeister Vroni Maier, die seit 30 Jahren für Sauberkeit und Ordnung im Rathaus sorgt. Willi Hiemer wurde zu seinem 25-jährigen, Georg Maier zu seinem 20-jährigen Dienstjubiläum und Dritte Bürgermeisterin Brigitte Henkel schon vorab zu ihrem heutigen 60. Geburtstag mit einem Sektkarton geehrt.