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Eine der schlimmsten Todsünden

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Eine der schlimmsten Todsünden

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    Eine der schlimmsten Todsünden
    Eine der schlimmsten Todsünden Foto: christian steinmÜller

    Füssen/Ostallgäu | hs | Die Autobahn A7 ist für den Bund Naturschutz (BN) in Bayern nach wie vor eine schmerzende Wunde: 'Das ist eine der schlimmsten Todsünden gegen den Naturschutz in unserer Heimat', sagte gestern Vorsitzender Professor Dr. Hubert Weiger unserer Zeitung. Mit dem BN-Landesvorstand besichtigte er die A7-Baustelle am Brunnenmoos bei Enzen-stetten sowie das Wasenmoos in Füssen.

    Bei einer zweitägigen Fahrt durch das Allgäu machte der BN-Landesvorstand gestern Station im Füssener Land. Hier ging es um einen Jahrzehnte währenden Konflikt, bei dem die Naturschützer letztlich unterlegen waren: den Bau der A7. Mit bei dem Termin waren der frühere BN-Vorsitzende in Füssen, Walter Hundhammer, und der stellvertretende Kreisvorsitzende Hans Hack aus Halblech.

    Das Wasenmoos fällt trocken

    Vor der Baustelle für die A7-Brücke bei Enzenstetten erinnerten die beiden an den jahrelangen Kampf gegen die Autobahn. Nun seien die vom BN befürchteten Zerstörungen wertvollster Naturlandschaften eingetroffen, verwies Hundhammer auf das Brunnenmoos: Hier werde ein 'wunderbares Flachmoor' zerstört. Denn die von der Autobahndirektion zugesicherte komplette Überbrückung des Moores werde nicht realisiert. Nachdem die Brücke nicht in Stahlbau-Weise errichtet werde, sondern als Betonkonstruktion (wir berichteten), seien bereits drei Stützen gebaut worden, von denen eine mitten im Moor stehe. Auch das Wasenmoos gehe durch die A7 kaputt: 'Es fällt trocken', sagte Hundhammer.

    'Wir stehen hier an einem Ort, wo wir Jahrzehnte verzweifelt gekämpft haben, um die Allgäuer Natur zu erhalten', sagte Landesvorsitzender Weiger. Trotz der Alternativen, die der BN entwickelt habe, sei der Autobahnbau durchgesetzt worden. Darunter leide nicht nur die Natur, sondern die Bauarbeiten seien auch verkehrspolitisch unsinnig: Denn die vierspurige Autobahn ende vor dem zweispurigen Grenztunnel, Staus seien somit programmiert. Der A7-Bau sei eine 'Geldverschwendung und brutalste Naturvernichtung. Schlimmer hätte es nicht kommen können. So was darf sich nicht wiederholen', sagte er gegenüber unserer Zeitung. Daher werde man dieses Projekt bayern- und deutschlandweit dokumentieren.

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