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"Ein wunderbares Geschenk für

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    Mädchenbrunnen in der Ritterstraße am Samstag enthüllt Füssen (mar). Überraschung bei der Enthüllung des Mädchen-Brunnens in der Füssener Ritterstraße am Samstag: Nicht drei, sondern vier junge Damen kamen unter den Tüchern zu Tage: Die neunjährige Marina, Tochter von Brunnenbauer Wolfgang Kahle, hatte sich als lebendiges Brunnen-Mädchen zu ihren vier bronzenen Kolleginnen gesellt.

    "Das war schon ein bißchen unangenehm", meinte Marina, die fast eine halbe Stunde unter dem Tuch ausharren musste, ehe sie enthüllt wurde. Wesentlich glücklichere Gefühle brachte die Zeremonie Dina Bader. Immerhin krönte die Enthüllung ihre Bemühungen von über drei Jahren. Bereits Anfang 1998 hatte sie gemeinsam mit Hannelore Mundi-Gruber die Idee geboren, Füssen einen weiteren Brunnen zu bescheren. Die beiden Geschäftsfrauen hatten bei einem Vortrag über Stadtmarketing gehört, dass eine Stadt gar nicht genug Brunnen haben könnte. Besonders stolz ist Dina Bader, dass es gelungen ist, die Kosten von insgesamt fast 100000 Mark ausschließlich durch Spenden Füssener Bürger bestreiten zu können: "Jetzt ist es wirklich ein Brunnen von Füssenern für Füssener". Die zuletzt noch fehlende Summe hofft sie, aus dem Erlös des Brunnenfestes zur Enthüllung bestreiten zu können. Für die Feier waren sogar die Luitpold- und die Ritterstraße für den Verkehr gesperrt worden. Unterstützung hatten die Brunnen-Initiatorinnen von Anfang an beim Füssener Architekten, Stadtrat und Kenner der Stadtgeschichte Magnus Peresson. Er erläuterte bei der Enthüllung die Hintergründe des Mädchen-Brunnens: Er steht genau dort, wo bis vor hundert Jahren die Richtergasse am Richtertor endete. Dieses durchquerten die Delinquenten auf dem Weg zum Galgenbichl. Dass es ein Mädchen-Brunnen wurde, liege nicht nur daran, dass zwei Mädchen die Idee für den Brunnen hatten und drei Jahre lang daran festhielten. Mit den bronzenen Mädchenfiguren des Roßhauptener Künstlers Josef Walk erinnere der Brunnen auch an die Füssener Mädchenschule, die einst das Haus mit der Nummer 14 beherbergte. Auch der Boden aus Lechkieseln erinnere an die Stadtgeschichte: So seien früher die Füssener Straßen gepflastert gewesen."Ein großzügiges Geschenk für die Stadt", freute sich zweiter Bürgermeister Walter Ganseneder nach der offiziellen Übergabe: "Es ist wunderbar, was sie hier am Eingangstor der Altstadt geschaffen haben. Er hoffe, das der Brunnen zu einem neuen Treffpunkt werde, an dem sich die Füssener zu einem Plausch treffen könnten. Und auch, um ihren Durst zu stillen: Als einziger Füssener Brunnen wird er nämlich mit Trinkwasser aus der Schwangauer Quelle beschickt. Letztes Ziel der Initiatorinnen ist es, zum Brunnen noch eine Bank zu stellen. Nicht nur als zusätzliche Sitzgelegenheit. Sie soll auch verhindern, dass der Brunnen künftig zugeparkt wird. Eine Tafel zur Erläuterung soll er ebenfalls noch erhalten. Und vielleicht wird aus dem Mädchen-Brunnenfest zur Eröffnung, bei dem die Wirte aus der Ritterstraße fürs leibliche Wohl und die Familienmusik Vorbrugg, die Füssener Alphornbläser und die Max-Eichhorn-Combo für Musik sorgten, künftig ein regelmäßiges Fest. Erste Ideen für ein Füssener Brunnenfest im Herbst gibt es bereits.

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