Energieversorgung, die sicher ist, umweltverträglich und dazu auch bezahlbar: Das Biomasse-Heizkraftwerk auf dem Gelände des Bezirkskrankenhauses (BKH) stellt ein dickes Plus dar für Kaufbeurens Ökobilanz und Lebensqualität, sagte Franz Josef Pschierer, Staatssekretär des bayerischen Finanzministeriums anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme der Anlage, die vom Energieversorger Erdgas Schwaben betrieben wird. Das Kraftwerk läuft bereits seit Februar 2009 und versorgt das BKH seither mit Wärme.
Rund fünf Millionen Euro hat das Augsburger Unternehmen Erdgas Schwaben, das den Zuschlag in einer europaweiten Ausschreibung des Bezirks Schwaben (Auftraggeber des Projekts) erhalten hatte, in die hochmoderne Anlage investiert (wir berichteten). Das Biomasse-Heizkraftwerk wird ausschließlich mit Holzhackschnitzeln aus der Region befeuert und erfüllt damit ebenso die Vorgabe, Energie CO2-neutral zu produzieren.
Von einem "nachhaltigen Konzept" mit vielen Profiteuren sprach Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert: "Der größte Gewinner ist aber die Umwelt. Wir haben einen zusätzlichen Baustein zum Vorrang erneuerbarer Energien in unseren Einrichtungen gesetzt."
Investition in die Zukunft
Mit dem höchsten Wirkungsgrad arbeitet die "sehr kompakte und effiziente" Anlage, erläuterte Markus Kittl, technischer Geschäftsführer vom Betreiber Erdgas Schwaben. Das Heizkraftwerk liefert nicht nur Wärme, mit der insgesamt etwa 1000 Haushalte versorgt werden könnten, sondern erzeugt zudem Strom, der ins Netz eingespeist wird. "Es ist ein wahres Schmuckstück, das die Möglichkeiten von moderner, regenerativer Energieversorgung offenlegt." Bis zu 6000 Tonnen CO2 könnten so jährlich eingespart werden.
Den gelungenen Brückenschlag zwischen Ökologie und Ökonomie strich auch der Vorstandsvorsitzende der Bezirkskliniken Schwaben, Thomas Düll, heraus. "Es war Zeit, an der Energieversorgung des BKH etwas zu ändern, weg von fossilen hin zu erneuerbaren Quellen.
" Rentabel sei das Konzept auch dann, wenn - wie bisher - lediglich die Klinik die im Kraftwerk erzeugte Wärme nutzt.
Dabei soll es jedoch künftig nicht bleiben, denn die Anlage produziert weitaus mehr Energie, als das BKH benötigt. Laut Bürgermeister Gerhard Bucher liefen bereits Planungen seitens der Stadt, die eine Ausweitung der Nutzung vorsehen. So könnten mehrere städtische Gebäude (wie Rathaus oder Schulen) und auch rund 400 Privathaushalte zusätzlich mit Fernwärme versorgt werden. (wd)