Partnerschaft 30 Oberreuter besuchen Nohanent - Zehnjähriges Bestehen der Jumelage gefeiert">

Artikel: Ein "unvergessliches Erlebnis"

15. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Partnerschaft 30 Oberreuter besuchen Nohanent - Zehnjähriges Bestehen der Jumelage gefeiert

Oberreutel wa, pem lMit "großem Bahnhof" ist eine Abordnung aus Oberreute in der Partnergemeinde Nohanent empfangen worden. 30 Westallgäuer feierten mit ihren Gastgebern das zehnjährige Bestehen der Partnerschaft. "Ein unvergessliches Erlebnis für alle, die dabei waren", fasst Bürgermeister Gerhard Olexiuk die vier Tage zusammen.

Der Aufenthalt hatte es in sich. Ein Festabend stand genauso auf dem Programm wie Informationen über gemeindliche Einrichtungen und Besichtigungstouren. Dazu gehörte eine Fahrt nach Clermont Ferrand, 140000-Einwohner-Stadt und Zentrum der Auvergne. Die Altstadt bekamen die Westallgäuer genauso zu sehen wie neuartige Straßenbahntechnik. In Clermont Ferrand fährt die Bahn auf Gummirädern durch die Stadt mit nur einem Führungsstrang in der Straße.

Zur offiziellen Feier hatten die Gäste aus dem Westallgäu Geschenke mitgebracht.

Bürgermeister Olexiuk überreichte seinem Kollegen Roland Labrandine einen Keramikteller mit Gemeindewappen, dazu erhielt jeder Gemeinderat aus Nohanent einen original Bierkrug, der anlässlich der Partnerschaftsfeier vor zehn Jahren angefertigt worden war. Geschenke hatten auch die Vereine mit dabei: Der Partnerschaftsverein übergab eine Keramikplatte mit Allgäuer Trachtlerpaar; der Heimatdienst hatte eine Bank im Gepäck, gebaut aus Oberreuter Weißtanne.

Eine Überraschung hielt der im Anschluss angekündigte Folkloreabend parat. Er entpuppte sich als zweistündiges Kabarett mit Tanz und Gesang, begleitet von einem fünfgängigen Menü. "Wie Moulin Rouge, nur weniger frivol", so einer der Gäste. 250 Leute im proppenvollen Saal reagierten genauso wie der Besuch aus dem Allgäu "total begeistert", wie es Olexiuk formuliert.

Für viele Teilnehmer bewegend verlief der Sonntag, mit zweisprachig gehaltener Festmesse. Im Anschluss ging es im Festzug mit den Fahnenabordnungen der Schützen und der Feuerwehr durch den Ort zum Kriegerdenkmal. Dort legten die Bürgermeister gemeinsam einen Kranz nieder.

Versteht sich, dass die Gäste auch Brauchtum zu sehen bekamen. Beim Folklorenachmittag traten Gruppen aus der Auvergne auf, dazu jugendliche Jazz-Tänzer. Passend zum runden "Geburtstag" der Partnerschaft endete der Tag mit einem brillanten Feuerwerk.

Ein Thema waren auch die gemeindlichen Einrichtungen. So bekamen die Gäste Kindergarten und Grundschule zu sehen. Begrüßt wurden die Westallgäuer von den französischen Kindern mit einem deutschen Lied. Und die Gäste kamen nicht mit leeren Händen. Schulleiter Manfred Heißenstein übergab ein von den Oberreuter Schulkindern angefertigtes Buch.

Nicht nur für die mitgereisten Kommunalpolitiker interessant die Form der Zusammenarbeit der Gemeinden in der Auvergne. 13 Gemeinden der Region zahlen ihre Gewerbesteuereinnahmen in einen Topf. Daraus werden abwechselnd Großprojekte in den kleineren Orten gefördert. Nohanent hat sich eine Sporthalle gebaut, etwas, das derzeit in Oberreute geplant ist. Kosten für das 35 mal 21 Meter große Bauwerk: 2,2 Millionen Euro. Die Gemeinde hat davon 400000 Euro bestritten, der Rest kam aus dem gemeinsamen Topf.