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Ein Stifter mit Herz für Alte und Sportler

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Ein Stifter mit Herz für Alte und Sportler

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    Ein Stifter mit Herz für Alte und Sportler
    Ein Stifter mit Herz für Alte und Sportler

    Germaringen (ses). Eigentlich wollte Georg Biechele vor etwa zehn Jahren nur den Bau einer neuen Sporthalle in Germaringen unterstützen und einen Beitrag dazu leisten, dass diese Halle auch unterhalten hätte werden können. Doch das Projekt zerschlug sich. Nicht so die Idee Biecheles. Er gründete 2001 die Germaringer Sport- und Altenhilfe, eine Art Bürgerstiftung, mit deren jährlichen Zinserträgen inzwischen soziale, sportliche und auch kulturelle Projekte in der Ostallgäuer Gemeinde finanziert werden können.

    Die Idee der Bürgerstiftungen kommt eigentlich aus den USA. Eine Bürgerstiftung verfolgt in erster Linie das Ziel, das Gemeinwesen zu stärken. Dabei agiert sie als unabhängige Institution, die gemeinnützigen Zwecken dient. Der Wirkungsraum einer Bürgerstiftung ist dabei begrenzt, langfristig soll Vermögen aufgebaut werden. Hier setzt auch die Germaringer Sport- und Altenhilfe an: Jeder Bürger kann sich einbringen.

    Zunächst war es aber nur Biechele, der immer wieder Teile seines Vermögens an die Stiftung abführte. 100 000 Mark, also umgerechnet etwa 51100 Euro, wurden im Februar 2001 als Gründungskapital eingezahlt, die Regierung von Schwaben erteilte dafür die Genehmigung. 'Weil ich das Glück hatte, in den letzten Jahren meiner Berufslaufbahn gut zu verdienen, konnte ich auch nachbessern', erzählt Biechele. Es folgten zwei Zustiftungen von jährlich jeweils 50 000 Euro und einige Finanzspritzen á 20 000 Euro. Mittlerweile beträgt das gesamte Stiftungsvermögen bereits über 200 000 Euro. Der Grundstock, der laut Satzung unangetastet bleiben muss, beträgt rund 182 250 Euro.

    Da aber sowohl aus der geplanten Turnhalle nichts wurde und auch - wie ursprünglich angedacht - keine Interessenten des 'Betreuten Wohnens' in Germaringen bezuschusst werden mussten, wurde die Satzung Anfang vergangenen Jahres erweitert. Sinn und Zweck der Stiftung ist seitdem die Förderung der Jugend- und Altenhilfe sowie des Sports, zudem die Unterstützung von in Not geratenen Bürgern und sozialer und kultureller Projekte in der 3700-Seelen-Gemeinde. 'Das Besondere ist, genau dort anzusetzen, wo gleichermaßen vielen jungen Sportlern als auch älteren und bedürftigen Menschen oft das Leben schwer gemacht wird', erklärt Biechele.

    Wer gefördert und unterstützt wird, entscheidet ein dreiköpfiger Stiftungsvorstand, dem neben Biechele auch Bürgermeister Kaspar Rager und Gemeinderat Bernhard Biechele angehören. 9 000 Euro wurden bislang für Förderungen verwendet. Ein Drittel davon erhielt das 'Betreute Wohnen' für diverse Neuanschaffungen. 'Allerdings sind diese finanziellen Hilfen ausdrücklich nicht für den laufenden Unterhalt gedacht', so Biechele. Die übrigen zwei Drittel bekam Germaringens Squash-Talent Florian Silbernagl. 'Weil er mit seiner Sportart sonst kaum gefördert wird und seine Eltern den sportlichen Höhenflug ihres Sohnes nicht alleine finanzieren könnten', begründet Biechele. So wurden dem 17-Jährigen inzwischen etliche Reisen zu Europa- und Weltmeisterschaften rund um den Globus erleichtert.

    Zitat

    Weil ich bisher in meinem Leben viel Glück hatte, möchte ich einiges davon mit der Stiftung wieder zurückgeben.}

    Georg Biechele, Stiftungsgründer

    Um in Zukunft das Vermögen der Stiftung weiter ausbauen zu können, hofft deren Gründer auf Mitstreiter. Die geforderte Mindesteinlage in den Grundstock beträgt 1000 Euro. Allerdings bestehe auch die Möglichkeit, sich mit kleineren Beträgen zu beteiligen. Die würden dem Gesamtvermögen zugeführt und dürften daher sofort für mögliche Projekte verwendet werden.

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