Festakt TSV Seeg feiert sein 100-jähriges Bestehen - Festgäste ziehen den Hut: Jubiläumsverein ist gesund und putzmunter">

Artikel: Ein "Sport-Zuhause" für über 800 Mitglieder

15. Juli 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Festakt TSV Seeg feiert sein 100-jähriges Bestehen - Festgäste ziehen den Hut: Jubiläumsverein ist gesund und putzmunter

Seeg | dk | "Der TSV Seeg ist zwar 100 Jahre alt, aber sehr gesund und kräftig", freute sich Roman Müller, Vorsitzender des TSV Seeg, bei der Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Bestehen des Vereins im Gemeindezentrum. Mit inzwischen 829 Mitgliedern sei der TSV der größte Verein in der Gemeinde Seeg und damit ein wichtiger Bestandteil des gemeindlichen Lebens, lobte Bürgermeister Manfred Rinderle.

Der Verein bilde das "Sport-Zuhause" für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene - für die meisten ein ganzes Leben lang. Gerade in der heutigen Zeit, in der Computerspiele das Leben der Kinder und Jugendlichen beherrsche und in der der Schulsport fast nicht mehr stattfinde, habe die Bedeutung des Sportes im TSV zugenommen, mahnte Rinderle. Deshalb habe die Gemeinde immer ein offenes Ohr für die Belange des TSV gehabt und diesen mit viel Geld unterstützt.

Rinderle lobte vor allem die ehrenamtliche Arbeit von Vorstand, Trainern und Übungsleitern sowie die Unterstützung der vielen Helfer, die zu den Erfolgen des TSV beigetragen haben. Er hoffe auch, dass dies in Zukunft so bleibe, denn diese beginne in etwa 14 Tagen, wenn die Neuwahl eines neuen Vorsitzenden anstehe.

Nachdem der langjährige Vereinschef Roman Müller angekündigt hatte, nicht mehr zur Wahl zu stehen, sei nun zu hoffen, dass sich ein Nachfolger findet.

Eine Schule fürs Leben

"Der Sport im Verein ist eine Schule fürs Leben - hier lernen die Kinder mit Erfolg und Enttäuschung umzugehen", betonte Schirmherrin Dr. Irene Epple-Waigel. Sie selbst ist seit 40 Jahren Mitglied im TSV und habe ihre großen sportlichen Erfolge diesem Verein zu verdanken.

Mit Stolz und Freude

Der TSV mit seinen neun Sparten könne mit "Dankbarkeit, Stolz und Freude auf die vergangenen 100 Jahre zurückblicken". Besonders der hohe Anteil von Kindern und Jugendlichen sei wichtig, denn so "ist mir um den Nachwuchs nicht bange", lobte sie.

Dass diese Nachwuchsarbeit erfolgreich sei und der TSV eine stolze sportliche Bilanz aufzuweisen habe, zeigten die vielen Allgäuer, Schwäbischen, Bayerischen und Deutschen Meistertitel. Drei Weltmeister und eine olympische Silbermedaille krönen die Vereinsbilanz.

Aber auch andere Aktivitäten wie der tatkräftige Einsatz für die Restaurierung der Pfarrkirche St. Ulrich zeigten die Bedeutung des Vereins für Seeg. Einen besonderen Dank richte die Schirmherrin an Roman Müller und Adolf Tschetsch, Mitbegründer und langjähriger Verantwortlicher der Skiabteilung.

Auch Landrat Johann Fleschhut unterstrich die große Bedeutung der Sportvereine für das Zusammenleben in den Gemeinden. In diesem Zusammenhang erinnerte er mit der Frage "Was stützt den ländlichen Raum?" an die uneigennützige Arbeit der unzähligen Ehrenamtlichen, ohne die kein Verein existieren könne. Hier dürfe man mit Recht von der "Kraft des Ehrenamtes" sprechen, so Fleschhut. Im Übrigen seien Vereine wie der TSV Seeg ein "Symbol für den Breitensport", in dem man mit "Fleiß und Talent viel erreichen könne".

Lob und Auszeichnungen

Viel Lob für die Arbeit von Verein und Führung gab es auch von Werner Schrempp, Vize-Vorsitzender des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV) und Manfred Odendahl, stellvertrender Bezirksvorsitzender des Turngaus Allgäu.

Für seine 20-jährige Tätigkeit als Stellvertreter und dann Vorsitzender erhielt Roman Müller von Schrempp die Silberne BLSV-Ehrennadel. Adolf Tschetsch wurde für seine langjährigen Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt.

Eingeleitet mit einem feierlichen Festgottesdienst mit Pater Michael Guggemos und begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Vorführungen der Gruppen Mutter-Kindturnen, Kinderturnen, der Taekwodo-Abteilung und zahlreichen Musikstücken der Harmoniemusik Seeg ging der rund vierstündige Festabend mit Überreichung der Ehrengaben an die anwesenden Vereine zu Ende.