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Ein Signal für das neue Miteinander

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Ein Signal für das neue Miteinander

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    Immenstadt/Oberallgäu (uw). - Weniger politisches Interesse, sondern vor allem Fachwissen soll den Kurs der Kliniken Oberallgäu bestimmen. Entsprechend des vereinbarten Sanierungstarifvertrages hat nun die Belegschaft im neuen Aufsichtsrat erheblich stärkeres Mitspracherecht. Vorsitzender des Gremiums bleibt Landrat Gebhard Kaiser. Doch schon die Wahl seines Stellvertreters brachte in der ersten Sitzung eine Überraschung: Der Betriebsratsvorsitzende Sebastian Kohler setzte sich hier klar gegenüber dem zweiten Kandidaten, Bürgermeister Heribert Guggenmos, durch. Es ist sicher nicht alltäglich, dass ein Betriebsratsvorsitzender als Vertreter der Arbeitnehmer eine solche Funktion erhält. Schließlich steckt der Aufsichtsrat nicht nur den grundsätzlichen Kurs fest, sondern kontrolliert auch die Geschäftsführung. Allerdings hat Kohler Rechte und Pflichten eines Aufsichtsratsvorsitzenden nur, wenn Landrat Kaiser verhindert wäre (was bei den Kliniken Oberallgäu bisher nicht der Fall war). Geschäftsführer Andreas Ruland sieht der Situation (Betriebsrat als Vizechef im Aufsichtsrat) gelassen entgegen: 'Da spricht nichts dagegen; wir haben eine sehr vernünftige und tragfähige Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat.' Auch Kaiser betont das positive Zusammenwirken. Kohlers Wahl sei ein Signal, dass man im Aufsichtsrat gemeinschaftlich vorankommen wolle. Als Ärztlichen Direktor bestätigte der Aufsichtsrat Dr. Axel Schmid. Aufgabe der Klinik-Leitung ist es, den Sanierungskurs um- und fortzusetzen. Und dieser basiere wesentlich auf den Einkommenseinbußen, die die Mitarbeiter hinnehmen, lobte Landrat Kaiser. Ohne diesen Einsatz wäre eine weitere kommunale Trägerschaft unmöglich gewesen. Bei Verabschiedung der ausscheidenden politischen Aufsichtsräte erinnerte er an frühere Diskussionen und das Ringen um ein tragfähiges Klinik-Konzept. Es sei wichtig gewesen, Transparenz zu schaffen und die Öffentlichkeit gut zu informieren. Besonderes Lob gab es für das Engagement des früheren Geschäftsführers, Dr. Rüdiger Haug. Auch der erinnerte kurz an das Auf und Ab der Vorjahre und die Euphorie, die kurz nach dem Zusammenschluss der örtlichen Krankenhäuser herrschte. Doch obwohl es damals sofort mit ersten Strukturveränderungen losging, sei die finanzielle Lage immer dramatischer geworden. Deshalb zeigte sich Haug nun besonders froh, dass heuer erstmals ein positives Ergebnis erreicht wird.

    15 Köpfe im Aufsichtsrat Wie bereits kurz berichtet, zählt der Aufsichtsrat 15 Köpfe. Ihm gehören fünf Kreisräte an, die den Landkreis als einzigen Gesellschafter vertreten - die Bürgermeister Gerd Bischoff (CSU, Immenstadt), Guggenmos (CSU, Wiggensbach) und Hubert Buhl (Freie Wähler, Sonthofen) sowie Heinz Möschel (Grüne) und Dr. Ralf Ecke (SPD). Landrat Kaiser und Steuerberater Manfred Baldauf sitzen zwar ebenso für die CSU im Kreistag, zählen im Aufsichtsrat aber zur Gruppe 'Fachleute/Externe'. Dazu gehören auch der Oberstdorfer Mediziner Dr. Hermann Hüttig, Prof. Dr. Robert Schmidt (Rektor der FH Kempten) sowie Gerhard Zipperlen, Medizin-Controller in den Kliniken Oberallgäu und Leiter des Rettungsdienstes. Das Klinik-Personal vertreten die Ärzte Dr. Martin Fiedermutz und Dr. Surina Zakikhani, Krankenpfleger Hans-Peter Jehle, Maria Lauerwald (Personalabteilung) und Sebastian Kohler.

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