Von Veronika Krull |ImmenstadtGestrengen Blicks die einen, mit mildem Lächeln die anderen, grüßen die Herren derer von Königsegg-Rothenfels von den frisch geweißelten Wänden: Die großformatigen Porträts im Schlosssaal zu Immenstadt kommen nach dem Auszug der städtischen Bücherei erst so richtig zur Geltung. Neben den Gemälden und der 1715 gefertigten reich verzierten Stuckdecke zählt der neue Konzertflügel zu den Prunkstücken im renovierten Saal.
Theresa Schlichterle, angehende Musikstudentin und "ausgezeichnete" Pianistin aus Stein, freute sich bei einem "Probekonzert" sichtlich über die Ehre, das Instrument erstmals öffentlich vorführen zu dürfen. Bach, Brahms und Debussy standen unter anderem auf dem Programm.
"In einen schönen Raum gehört auch ein schönes Instrument", meinte Kulturreferent Harald Dreher. Er hatte eingangs gemeinsam mit Theresa Schlichterle und Barbara Lange, Lehrerin an der Musikschule Oberallgäu-Süd, den Flügel sechshändig bearbeitet, um die "Tastaturbreite" zu demonstrieren.
Seine Mitspielerinnen waren auch seine Beraterinnen beim Kauf des Instruments gewesen: Die Wahl war schließlich auf einen kleineren Konzertflügel der Göttinger Firma "Ritmüller & Sohn" gefallen, der als ausreichend für den Schlosssaal mit seinen 130 Plätzen gilt.
Der Klang, so Dreher, könne durchaus mit einem "Steinway" oder "Yamaha" mithalten. Die etwas "hallige Akustik" werde sich geben, wenn der Saal vollbesetzt sei. Davon könne man für die künftigen Konzerte ausgehen, argumentierte Dreher optimistisch.

Gemeinschaftsprojekt mit Musikschule Kaufbeuren
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Knarzfreies Podest
Kammerkonzerte und kleinere musikalische Darbietungen etwa von der Musikschule sowie größere Lesungen, aber auch Ehrungen und Empfänge sollen laut Dreher künftig in dem Raum stattfinden, der sich in einen "funktionsfähigen Veranstaltungssaal" verwandelt habe. So habe die Stadt ein "knarzfreies" Metallpodest als Bühne angeschafft und sich an der mobilen Beleuchtungsanlage des Kleinkunstvereins "Klick" beteiligt, die nun auch ebenso wie die Tonanlage ("Klick") für den Saal zur Verfügung steht. "Klick" wolle auch vor allem im Winter den Raum für Veranstaltungen nutzen. Der Saal wurde gestrichen, die Leuchten an den Wänden erhielten Energiesparlampen, die zudem auch weniger Wärme entwickeln.
Die Kerber Brothers kommen
Das erste öffentliche Konzert findet am Mittwoch, 30. Juli, um 20 Uhr im Rahmen des Oberstdorfer Musiksommers statt: Die "Junge Elite" gestaltet ein Meisterkonzert. Im Herbst sind Konzerte mit den "Kerber Brothers" und Michael Dinnebier geplant. Der Saal soll auch für hochwertige Veranstaltungen vermietet werden.