Umplanungen im Gesamtkonzept sieht wie berichtet das Unternehmen Lutz-Neubert für das geplante Möbelhaus XXXLutz am Haslacher Berg vor. Bei einem Gespräch mit Vertretern der Firma wurde die Stadt von den neuen Plänen zwar überrascht. "Ungewöhnlich ist so etwas aber nicht", betont Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer. Man befinde sich derzeit in einem Prozess, den die Stadt bereits öfter erlebt habe. Grundsätzlich bewertet Netzer es als "sehr positiv, dass Lutz-Neubert nach einigen Monaten Ruhe nun wieder intensiv an dem Projekt arbeitet".
Wenn wie bei Lutz-Neubert zwischen Baugenehmigung und Baubeginn viel Zeit liegt, erläutert Netzer, würden sich nunmal Entwicklungen ergeben. Für die Stadt, betont der Oberbürgermeister, sei wichtig, dass die städtebauliche Grundidee erhalten bleibt. Problematisch, sagt er, wäre "ein ganz anderes Gebäude". Die Vertreter von Lutz-Neubert hätten ihre Vorstellungen bisher lediglich mündlich vorgetragen. Deshalb wolle Netzer eine endgültige Bewertung erst abgeben, wenn konkrete Pläne vorliegen. Bislang, meint der OB, "ist alles im grünen Bereich". Unkenrufen, die es immer wieder gab, dass es mit dem Möbelhaus ohnehin nie etwas werde, tritt er entgegen: "Offensichtlich hat Lutz-Neubert das Projekt jetzt wieder angepackt. Deshalb gibt es keinen Anlass anzunehmen, dass das Unternehmen nicht mehr will.
" Ganz im Gegenteil: Dass Lutz-Neubert sich nun wieder intensiv mit dem Thema befasse, zeige doch, dass weiter großes Interesse bestehe. Sonst hätte die Firma, sagt Netzer, wohl kaum ein Architekturbüro mit der Planung beauftragt.
Gegen Konkurrenz durchgesetzt
Stichwort Architekturbüro. Für den Haslacher Berg hatte im Jahr 2006 das Betzigauer Architekturbüro Huber einen städtebaulichen Entwurf vorgelegt, der allgemein großen Anklang fand. Mit der Idee hatte sich Huber gegen namhafte Konkurrenz aus Kempten, Wien, Karlsruhe, Frankfurt und Berlin durchgesetzt. Nun allerdings hat Lutz-Neubert ein anderes Architekturbüro beauftragt. Dabei handelt es sich laut Baureferentin Monika Beltinger um das Stuttgarter Unternehmen "Blocher und Blocher".
Was sagt der Betzigauer Architekt Wilhelm Huber dazu? Nur soviel: "Im Geschäftsleben werden öfter mal die Pferde gewechselt." Huber habe die Entwürfe lediglich bis zur Genehmigungsplanung entwickelt. Dass nun andere Architekten das Projekt fortführen sollen, sei in der Branche nicht ungewöhnlich und "ein ganz normaler Fall". Deshalb sei er, betont Huber, auch nicht enttäuscht. Und das Interesse an dem Thema bleibe: "Jetzt sind wir mal gespannt, was am Ende herauskommt. Darauf kommt es schließlich an."