Bolzengerade gewachsen, eine schöne Maserung, kaum Äste, 35 Meter hoch, geschmückt mit Kränzen und Tafeln - so steht seit gestern Vormittag, halb zwölf der neue Lindenberger Maibaum am Stadtplatz. Schon im Vorfeld hatte er für viel Wirbel gesorgt, nachdem ihn ein paar pfiffige Scheidegger geklaut hatten.
Am Donnerstag pünktlich um 16 Uhr war er dem Vorsitzenden desLindenberger Trachtenvereins "Mühlbachtaler", Edgar Rädler, wieder zurückgegeben worden. Nach "zähen Verhandlungen", so Rädler, hätten sich die Maibaumdiebe - an der Spitze Max Specht vom Scheidegger Trachtenvereins - bereit erklärt, das Prachtstück mit 50 Litern Bier und einer kräftigen Brotzeit für alle Beteiligten auszulösen.
Und so brachten die Scheidegger den rund zwei Tonnen schweren Maibaum mit einem Spezialfahrzeug wieder nach Lindenberg. Mit Hilfe der Zugmaschinen der Scheidegger und einem Bagger konnte er gleich in die richtige Position zum Aufstellen am Stadtplatz gebracht werden. Maibaumchef Hans Stocklauser brachte mit einigen Vereinsmitgliedern an dem neuen Baum die Zunftschilder an.
Gestern nun wurde der von den Lindenberger Trachtlern reich geschmückte Maibaum mit Hilfe eines Krans und unter den Augen vieler Besucher in die Senkrechte gezogen.
Edgar Rädler, Vorsitzender des Trachten- und Heimatvereins, bedankte sich bei der Stadt für den Baum aus dem Stadtwald, beim Bauhof und bei der Feuerwehr für die Hilfe beim Aufstellen des Maibaumes. "Dass ihn ausgerechnet die Scheidegger geklaut haben, und dann noch am helllichten Tag" meinte Lindenbergs Bürgermeister Johann Zeh augenzwinkernd. "Aber sie haben ihn ja zurückgebracht."