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Artikel: Ein leuchtendes Vorbild

15. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Solarbundesliga Lebhafter Erfahrungsaustausch bei der Siegerehrung

Rettenbach | kne | Wenn sogar König Ludwig II. an den Auerberg kommt, muss etwas Besonderes geschehen sein. Wahrlich, die Gemeinde Rettenbach war am Samstag Gastgeber für die Siegerehrung der Solarbundesliga. Dass Rettenbach diesen Wettbewerb erneut gewonnen hatte, passte da gut ins Bild. Aus ganz Deutschland waren Vertreter der erfolgreichsten, in verschiedenen Kategorien angetretenen Teilnehmer gekommen.

Bürgermeister Wilhelm Fischer, Reiner Friedl als Solarbeauftragter der Gemeinde Rettenbach, und Dietmar Broer, Chefredakteur der Zeitschrift "Solarthemen", eröffneten den Tag, der sich vom Wetter her nicht von seiner besten Seite zeigte. Unterstützt von einer Fotoshow präsentierte Fischer die gemeindlichen Gebäude, ehe die Gruppe zur Dorfrunde aufbrach - wegen des Regens allerdings in Autos und nicht zu Fuß.

Alternative Energie in der Praxis

In zwei Gruppen wurden den Gästen die Gewerbegebiete gezeigt. Da stellten sich in Rettenbach die Firma Kugelmann sowie die Zimmerei Pfanzelt vor, in der Frankau die Maschinenfabrik Pfanzelt. Außerdem wurde eine Biogas-Anlage besichtigt. Alle Besucher äußerten sich sehr begeistert von den vorgestellten Betrieben mit ihrer alternativen Energieerzeugung.

Natürlich wurde darüber auch beim anschließenden Sektempfang und Buffet in der Weichberghalle diskutiert.

In den Grußworten von Bürgermeister Fischer, von "Solarthemen"-Redakteur Andreas Witt und von Hauptsponsor Olaf Achilles kam immer wieder die Bedeutung des Solarstroms zur Sprache.

Weckt Begeisterung

Diesen Gedanken griff auch Festrednerin Mechtild Rothe, Vize-Präsidentin des EU-Parlaments, auf. Bis zum Jahr 2020 sollen 20 Prozent des Energiebedarfs in der EU aus erneuerbaren Energien kommen. Daher befürworte sie die erneuerbaren Energien und nannte die Solarbundsliga eine gute Idee. Sie wecke Begeisterung und setze Anreize für erneuerbare Energien.

Durch die EU-Gesetzgebung seien auch in anderen Ländern die Bedingungen verbessert worden. Mittlerweile besäßen zwei Drittel der EU-Staaten ein Einspeisegesetz. Rothe gratulierte den Kommunen für die Arbeit und nannte sie ein Vorbild für weitere Anstrengungen.

Als Stargast zauberten die Rettenbacher "König Ludwig" aus dem Ärmel. Nach zwei Gesangseinlagen nahm er gemeinsam mit Mechtild Rothe, Andreas Witte und dem Ostallgäuer Landrat Johann Fleschhut die Siegerehrung vor. Fleschhut hob in seinen Worten die Vorbildfunktion speziell von Rettenbach im Landkreis hervor.

In der Gesamtwertung setzte sich die Gemeinde Rettenbach erneut durch. Sie gewann mit 1027 Punkten vor Kaiser-Wilhelm-Koog (1019) und Frestedt (906, beide Schleswig-Holstein). Ausgezeichnet wurden die Gewinner mit einer Urkunde. Als Gastgeschenk bekamen sie von Rettenbach Solarbier und eine Rettenbacher Sonne überreicht.

Bis in die späten Nachtstunden unterhielt die Rettenbacher Blasmusik die zahlreichen Gäste, die noch lange untereinander ihre Erfahrungen austauschten. " Allgäu Rundschau