Statistik Im Ostallgäu haben Unternehmen im Jahr 2007 rund 47,7 Millionen Euro gezahlt">

Artikel: Ein kräftiges Plus dank Gewerbesteuer

27. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Statistik Im Ostallgäu haben Unternehmen im Jahr 2007 rund 47,7 Millionen Euro gezahlt

Buchloe/Ostallgäu | zds | Die Gewerbesteuereinnahmen sprudeln wieder: Im Landkreis Ostallgäu haben die Gewerbetreibenden vergangenes Jahr rund 47,7 Millionen Euro Gewerbesteuer bezahlt. Nach Abzug der Gewerbesteuerumlage (9,7 Millionen Euro) flossen somit 38 Millionen Euro in die Kassen der Gemeinden - ein Plus von 23,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie aus der aktuellen Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung hervorgeht.

Bayernweit steigen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer seit 2002 stetig. Im Ostallgäu registrierten die Statistiker im Jahr 2005 Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 36,3 Millionen Euro. Im folgenden Jahr sanken sie auf 30,8 Millionen Euro und vergangenes Jahr blieben nun rund 38 Millionen Euro übrig.

Diskussion noch nicht vom Tisch

Mit Inkrafttreten der Unternehmenssteuerreform schien die Diskussion um die Gewerbesteuer heuer endgültig vom Tisch. Doch jetzt erwägt die Föderalismuskommission, die Gesetzgebungskompetenz für die Grund- und Gewerbesteuer vom Bund auf die Länder zu übertragen. Jedes Bundesland könnte dann selbst bestimmen, ob es eine Gewerbesteuer erhebt und wie es die Steuersätze bemisst.

Vergangenes Jahr floss reichlich Geld aus der Gewerbesteuer in die Kassen der Kommunen. Vor allem in die der kreisfreien Städte. Denn fast die Hälfte aller Gewerbesteuereinnahmen (rund 2,7 Milliarden Euro) verbuchten allein die 25 kreisfreien Städte Bayerns. Bei über einem Drittel aller bayerischen Stadt- und Landkreise fielen sie zum Teil aber erheblich niedriger aus als im Vorjahr. Allen voran die Kreise Lindau und Main-Spessart sowie die Städte Erlangen und Weiden mit einem Minus von 33 bis 49 Prozent. Auf der anderen Seite verzeichneten die Städte Bayreuth und Amberg sowie die Landkreise Weilheim-Schongau, Erlangen-Höchstadt, Amberg-Sulzbach und Freising Mehreinnahmen von bis zu 103 Prozent.

Insgesamt mussten die Firmen im Ostallgäu im vergangenen Jahr 47,7 Millionen Euro Gewerbesteuer zahlen, 14,5 Prozent mehr als im Vorjahr. 9,7 Millionen Euro gingen als Umlage an den Bund und den Freistaat Bayern. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl, ergibt sich den Statistiken zufolge für den Landkreis ein Gewerbesteueraufkommen von 354,62 Euro pro Einwohner.

Die Kommunen können ihre Einnahmen aus der Gewerbesteuer beeinflussen. Sie entscheiden über die Höhe der Hebesätze. Je höher dieser ist, desto mehr müssen die Gewerbetreibenden bezahlen. Je höher allerdings der Hebesatz einer Kommune, desto unattraktiver ist es für einen Betrieb, sich dort anzusiedeln. Bayernweit lag der durchschnittliche Hebesatz vergangenes Jahr bei 372,4 Prozentpunkten, im Ostallgäu beträgt er 325 Prozentpunkte.