BuchloeSingen ist an der Gennach nach wie vor ein beliebtes Hobby: Fünf Chöre aus Buchloe und Umgebung läuteten mit einem umfangreichen Programm am Samstagabend musikalisch endgültig den Herbst ein. Für das prickelnde "Salz in der Suppe", so BSW-Vorsitzender Fritz Baumann in seiner Begrüßung, sorgte das Instrumental-Duo "Chili con carne": Heidi Wörle und Kerstin Klotz, die sich stets versiert und oft genug atemberaubend mit Klarinette, Klavier, Gitarre und diversem anderem Instrumentarium austobten.
Den Einstieg ins Programm machten der BSW-Männerchor (Leitung: Reinhold Geiger) sowie der Frauenchor Buchloe unter Leitung von Thorsten Schmehr. Obwohl das Motto des Abends mit Liedsätzen wie "Bunt sind schon die Wälder" eindeutig herbstlich geprägt war, überwogen doch fröhliche, optimistische Klänge. "Ein Leben voll Musik" kam locker-beschwingt daher, "Freude am Leben" wurde flott und mit durchdachtem Tempo gestaltet; das "Tiritomba" des Frauenchors verbreitete mit einem sehr offenen Klang Reisefieber nach Italien.
Mit dem Chor der Stadtpfarrkirche und der trotz ihrer Mini-Besetzung ordentlich Präsenz zeigenden Cantorei St.
Stephan war Thorsten Schmehr als Chorleiter an diesem Abend vielleicht am häufigsten im Einsatz, teilweise sprang er auch noch, quasi nebenbei, für fehlende Männerstimmen ein. Helmut Jambor vom Kirchenchor erläuterte Wissenwertes zu Brahms und Zelter, deren Chorsätze "Erlaube mir" und "Das Segel steigt, das Segel schwillt" markant, effektvoll und bisweilen einfühlsam anschließend umgesetzt wurden.
Sätze von Reichardt und Steuerlein hatten sich anschließend die sechs anwesenden Damen der Cantorei St. Stephan vorgenommen: Mit ebenso pointierter wie natürlich wirkender Deklamation brachte man einen ansprechenden und ausdrucksstarken Sound zustande.

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Die Männer fest im Griff
Im besten Sinne "fest im Griff" hatte anschließend Kerstin Klotz als Chorleiterin "ihre" Herren von der Singgemeinschaft Lamerdingen: Mehrere Jahre konsequente Stimmbildung hatten sich äußerst positiv ausgewirkt und für einen tragfähigen, spannungsreichen und doch anrührenden Chorklang gesorgt. Klaus Fischer als Vorsitzender erntete für seine Anmoderation allerseits Schmunzeln.
Dass Kerstin Klotz im Duo mit Heidi Wörle auch als Instrumentalistin mit Können, Vielseitigkeit und Temperament besitzt, bewiesen die beiden Musikerinnen in ihren mal witzigen, mal rasanten, immer aber höchst gekonnten Einlagen, die von einer umgeschriebenen Fassung von Helmut Reinhardts "Klariola" über eine eigenwillig-reizvolle Version der "Drehleier" von "Biermösl Blosn" bis zu Griegs "Norwegischen Tanz" vierhändig und einem Chassidischen Tanz von Giora Feidman reichten.
Fast alle Chöre erlebte man in einem zweiten Durchgang nochmals nach der Pause: Der Chor der Stadtpfarrkirche gefiel mit hohen, sicher gehaltenen Tönen im Sopran in Mendelssohn-Bartholdys "Die Waldvögelein"; interessant auch die Zelter-Vertonung von Schillers "Ode an die Freude", die aufgrund ihres feierlichen Pathos und ihrer Strahlkraft auch heute noch sicher häufiger zu hören wäre - hätte es da nicht Beethovens einprägsamen Geniestreich gegeben. Die Lamerdinger boten mit einer zart getupften "Kleinen Frühlingsweise" nach den "Comedian Harmonists" einen Ausblick auf´s nächste Frühjahr - in dem Satz "Es herbst´lt" konnte Kerstin Klotz ihre Sänger sich selbst überlassen und entspannt zuhören.
Erfreulich die Steigerung des Frauenchors in der zweiten Konzerthälfte: Klanglich geschlossen und gut verständlich kam die tierische Moritat "Gräfin Floh und die Fliege" daher. Konzentriert und tänzerisch beschwingt auch der BSW-Männerchor mit der "Südlichen Sommernacht" und "Alpenromantik". Lucia Buch