Die ersten Besucher warfen schon gestern neugierige Blicke in den neuen Vorführ-Raum des Staufen-Filmtheaters im katholischen Pfarrzentrum. Nach dem Brand vor fünf Wochen, bei dem das frisch renovierte Kino vollkommen zerstört wurde (wir berichteten), können die Betreiber Daniela und Marcel Höger ab heute wieder dem nachgehen, was sie am liebsten tun: Filme vorführen. "Wir sind einfach durch und durch Kino-Leute. Schließlich haben wir uns auch im Kino kennengelernt", sagt Marcel Höger. Umso mehr freuen sich die beiden, dass sie nach dem Schicksalsschlag so viel Unterstützung erfahren haben. Über Bürgermeister Walter Grath entstand der Kontakt zu Pfarrer Johannes Netzer. "Auf gewisse Art hat sich sozusagen alles gefügt", sagte dieser bei der gestrigen Schlüsselübergabe. Marcel Höger ist begeistert von den neuen Räumen: Er habe auf den ersten Blick gewusst, wie alles aussehen soll, erzählt er.
Innerhalb kürzester Zeit seien sämtliche Formalitäten und Behördengänge erledigt gewesen und auch die Katholische Kirchenstiftung gab grünes Licht für das Projekt Kino. Zusammen mit vielen guten Freunden wurde dann vor eineinhalb Wochen Hand angelegt. Wände wurden isoliert und schwarz gestrichen, die Leinwand montiert und die nötigen Geräte aufgebaut. Die Högers sind sichtlich stolz auf ihr "kleines, aber feines Kino", in dem 45 Zuschauer Platz finden. Auch Pfarrer Netzer findet das Verhältnis von gemütlicher Atmosphäre und großer Leinwand sehr reizvoll. "Wir freuen uns, das Kino als Unterhaltungs- und Kulturträger retten zu können." Das Provisorium wird für eineinhalb Jahre im Pfarrzentrum bleiben. Bis dahin soll das abgebrannte Kino wieder aufgebaut werden. Heute läuft "Hexe Lilli" zur Premiere. Also: Licht aus und Film ab.