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Ein Jahr danach: Hilfe ist angekommen

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Ein Jahr danach: Hilfe ist angekommen

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    Kempten/Oberallgäu (kk). - Der Tsunami fügte den Menschen in Ostafrika und Südostasien unvorstellbares Leid zu. Um die Not der Überlebenden zu lindern, spendeten die Menschen in vielen Ländern. Auch in Kempten und im Oberallgäu sammelten Vereine, Gemeinden, Bündnisse und Initiatoren Geld für die Bedürftigen. Wie eifrig sich die Menschen aus Stadt und Land engagierten, fasst die Allgäuer Zeitung anhand von mehreren Beispielen zusammen:Auf dem Konto der Kaufbeurer Hilfsorganisation Humedica kamen laut Pressesprecher Joachim Panhans insgesamt 5,2 Millionen Euro zusammen - knapp 790 000 Euro stammen aus Kempten und dem Oberallgäu. Unter anderem spendeten die Gemeinde Oy-Mittelberg rund 17 000 Euro, die Gemeinde Dietmannsried 20 000 Euro und Schüler der Grund- und Hauptschule Altusried 3300 Euro. Weitere 19 500 Euro sind bei einer gemeinsamen Aktion von neun Serviceclubs, dem Inner Wheel Club Kempten-Oberstdorf, Kiwanis Club Kempten-Cambodunum, Lions Club Kempten Allgäu, Lions Club Kempten-Cambodunum, Lions-Club Kempten-Buchenberg, Lions-Club Kempten-Müßigengel, Rotary Club Kempten-Allgäu, Rotary Club Kempten-Residenz und Round Table 141 zusammengekommen. Die Eigeninitiative von Angie von Thaden brachte 8000 Euro, eingenommen bei einer Benefizveranstaltung im Haus Hochland. Durch das Festival 'Allgäu rockt' in der Big Box kamen noch einmal mehrere tausend Euro zusammen. Das Aktionsbündnis Allgäu, das von Mitgliedern aller großen Hilfsorganisationen und des Stadtjugendrings in Kempten gegründet worden war, freut sich über viele Spenden: 'Bei uns sind 40 000 Euro eingegangen', fasst Schatzmeisterin Sarah Spöttl zusammen. Allein 18 000 Euro stammen aus einer Sammelaktion des Modehauses Reischmann. Weitere 10 000 Euro kamen am Dreikönigstag bei einem Benefizlauf in Kempten zusammen. 6500 Euro spendeten die drei Kemptener Gymnasien an das Bündnis. Mit dem Geld soll eine Schule in Nintavur an der Ostküste Sri Lankas wieder aufgebaut werden. Zudem wurden etliche Fahrräder für Fischer gekauft. Gemeinsam mit der Flughafenfeuerwehr München stellten Mitglieder des Aktionsbündnisses in Sri Lanka 1326 Zelte für Familien auf. Außerdem übergaben sie Medikamente im Wert von 25 000 Euro an das Krankenhaus in Nintavur.

    Spendengelder in Höhe von über 500 000 Euro sammelte der Verein 'Universal Society for Peace and Love' von Ursula Beier aus Moosbach (Sulzberg). Die Oberallgäuerin verbrachte heuer knapp fünf Monate auf Sri Lanka und sorgte dafür, dass die Gelder auch bei den Bedürftigen ankommen. Einige Beispiele: Der Verein unterstützte den Bau eines Kindergartens ins Kahawa und baute in Panadura ein zweistöckiges Gemeindehaus. Zudem konnte Ursula Beier bislang über 500 Patenschaften für Waisenkinder vermitteln. In Eigeninitiative organisierte Werner Röll ein Benefizkonzert mit seiner Band 'Eins²'. Kurz darauf flog der Kemptener mit 3720 Euro an gesammelten Geldern in der Tasche ins thailändische Khao Lak. Das Haus von Osman Coorey in Sri Lanka wurde total zerstört und sein Fischerboot beschädigt. Seine Bekannte Lidwina Rehle griff ihm von Altusried aus unter die Arme und sammelte Spenden von insgesamt rund 8000 Euro. Mitte des Jahres übergab Rehle dem Fischer und seiner Großfamilie im Dorf Beruwala einen großen Teil des Geldes, damit er sein Fischerboot reparieren und den Neubau seines Hauses beginnen konnte. Auch für Bekannte in Sri Lanka sammelte Paul Rist aus Kempten in eigener Initiative Spenden aus dem Allgäu. Anfang April flog der Diplom-Ingenieur mit 9500 Euro in das Fischerdorf Lewis Place. Er besorgte der befreundeten Familie Menaka ein neues Fischerboot und übergab ihnen 3000 Euro für den Bau eines neuen Hauses. Im Rahmen einer Aktionswoche sammelte die Realschule an der Salzstraße in Kempten über 8000 Euro für vier Waisenkinder in Hambantota (Sri Lanka). In Zusammenarbeit mit der Colombo International School wird den Kindern nun eine schulische Bildung für knapp vier Jahre ermöglicht. In Durach war der Agenda-21-Arbeitskreis Soziales der Gemeinde fleißig: Durch die 'Aktion Hoffnungssteine' kamen 30 000 Euro zusammen. Weitere 10 000 Euro legte die 'Josef Eigstler Kinderhilfe' dazu (wir berichteten). Auch Unternehmen engagierten sich für die Flutopfer: Mit 10 000 Euro förderte beispielsweise die Firma Feneberg in dem Fischerdorf Mirissa im Süden Sri Lankas den Wiederaufbau einer Schule. Das gesamte Dorf war während der Tsunami-Katastrophe zerstört worden. Die Feneberg-Mitarbeiter hatten nach der Flut spontan 6725 Euro gesammelt, die Geschäftsleitung stockte den Betrag dann auf insgesamt 10 000 Euro auf.

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