Die "Probenprofis" spielen Friedrich Dürrenmatt: Das junge Oberstdorfer Ensemble um Regisseur Alfred Juraschitz zeigt in einer sehr eindrucksvollen Inszenierung die Komödie in 15 Bildern "Herkules und der Stall des Augias". Schauplatz des Stückes ist das antike Griechenland, die Problematik scheint aber nach wie vor aktuell zu sein. Es geht um die Untätigkeit der Politik und die Hürden einer überbordenden Bürokratie, an denen auch ein Nationalheld scheitern kann.
Ein Land versinkt im Mist
Zum Inhalt: Das Land der Elier droht im Mist zu versinken. Deshalb beschließen der Präsident (Ulrich Lachenmair) und seine acht Parlamentarier (Irmela Fischer, Alfred Juraschitz, Ragna Juraschitz, Jürgen Stierle, Wolfgang Ferstl, William Leonhard, Willi Rössle, Siegfried Dörle), den Nationalhelden Herkules damit zu beauftragen, das Land zu säubern und die Mistberge zu beseitigen. Weil Herkules (Martin Tröster) stark verschuldet ist und unbedingt Geld braucht, raten ihm seine Geliebte Deianeira (Eva Gehring) und sein Sekretär Polybios (Christian Unglert) dringend, diese unschöne und eines Helden eigentlich unwürdige Aufgabe zu übernehmen.
Eine unglückliche Liebe
In Elis lernt Herkules die beiden Kinder des Präsidenten, Phyleus (Kilian Juraschitz) und Iole (Carla Fischer), den Briefträger Lichas (Barbara Wiesinger) und Kambyses (Markus Karlinger), den Stallknecht des Augias, kennen. Iole verliebt sich in Herkules und Phyleus baut eine unglückliche Liebesbeziehung zu Deianeira auf.
Währendessen kommt Herkules mit seiner Aufgabe, den Mist im Lande Elis wegzuräumen, nicht weiter. Die Parlamentarier sind sich zwar grundsätzlich einig, dass das Land gesäubert werden muss, können sich aber dennoch nicht entscheiden, wie das Problem angegangen werden soll.
Sie bringen immer wieder neue Bedenken vor und verzetteln sich in Zwischen-, Gegen- und Oberkommissionen, während Herkules mit seinem Plan, zwei Flüsse zu stauen und den Mist einfach ins Ionische Meer zu spülen, im Netz der Bürokratie stecken bleibt.
Eine lächerliche Gage
Ohne erfüllten Auftrag gibt es kein Honorar für Herkules und so ist der große Held gezwungen, für eine lächerliche Gage Kunststücke im Zirkus des Tantalos (Mansur Essmann) aufzuführen
Aufführungen finden statt am Samstag, 25. April, und Sonntag, 26. April, jeweils 20 Uhr, im Theaterkeller des Gertrud-von-Le-Fort-Gymnasiums in Oberstdorf sowie am Dienstag, 28. April, 20 Uhr, im Kurfilmtheater Oberstdorf. Karten bei Eva Gehring, Telefon 08321/608966, und an den Abendkassen.