für die Kneippstadt Historische Apparate als neuer Besuchermagnet Bad Wörishofen (mst). Bad Wörishofen bekommt ein neues Museum: Der Verwaltungs- und Finanzausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung die Weichen für ein 'Schwäbisches Fotomuseum' in der St. Anna-Straße gestellt. Die 'Bad Wörishofener Gesellschaft für Photohistorica' hatte die Idee, ein solches Museum einzurichten, und legte der Stadt ein fertiges Konzept dafür vor. Das stieß im Ausschuss auf ungeteilte Zustimmung.
Ohne lange Diskussionen bewilligten die Stadträte einstimmig die Übernahme von maximal 750 Euro monatlichen Kosten für die Miete der Räume. Alle anderen Kosten will der Verein tragen. Initiator des Vorhabens ist der selbstständige Fotografenmeister Stefan Hebel aus Bad Wörishofen, der seine umfangreiche Sammlung an Fotoapparaten und Zubehör als unbefristete Leihgaben in die Dauerausstellung einbringen will. Er will auch die Mittel für die Einrichtung bereit stellen.
Greifbar und verständlich
Sein Ziel ist, die fototechnische Entwicklung greifbar und verständlich darzustellen. Die Beziehung 'Mensch Wegbegleiter Fotoapparat' soll verdeutlicht und der technische Zusammenhang erklärt werden. Dazu sollen Vitrinen aufgestellt werden, die sich unterschiedlichen Themen widmen, so zum Beispiel der Entwicklung vom Urmodell zum zeitgenössischen Produkt; es soll bauartbezogene Vitrinen genauso geben wie personenbezogene. Einzelstücke mit historischer Bedeutung, Filmkameras und -projektoren sowie Laborgeräte sollen gezeigt werden.
Rund ums Thema Fotografie
Die Ausstellung soll durch ansprechende Dekoration mit allem Möglichen rund um das Thema Fotografie aufgelockert werden. So gibt es beispielsweise ein Archiv von etwa 2 500 Druckschriften zum Thema. Geplant ist auch die Einrichtung eines kleinen Museumsbuchladens sowie Sonderausstellungen, als erstes zum Thema Unterwasserfotografie.
Die Mitglieder des Vereins wollen bei der Einrichtung des Museums tatkräftig mit anpacken. Durch die unmittelbare Nachbarschaft des Museums zum Fotostudio Hebel entstehen laut Stefan Hebel auch keine Probleme bei der Betreuung. Das Museum soll an etwa 40 Wochenstunden zu den üblichen Öffnungszeiten des Einzelhandels und einmal im Monat sonntags zugänglich sein und vom Fotostudio aus mitbetreut werden; zusätzliches Personal sei nicht erforderlich. Der Standort ist laut Hebel ideal, weil sich direkt gegenüber 21 Parkplätze befinden, die man gebührenfrei für zwei Stunden nutzen kann.
In seinem umfangreichen Exposé, mit dem Hebel den Stadträten das Museum ans Herz legte, betont er auch, dass Bad Wörishofen für dieses Vorhaben ideal sei, weil die Kurgäste ein großes Besucherpotenzial darstellten, weil es momentan nur ein Kneipp-Museum gebe und man mit dem Fotomuseum einen neuen Anziehungspunkt schaffe so könne man auch künftige Thermalbadbesucher in die Stadt locken. Eine Ausstellung der vorhandenen Fotoapparate mit Zubehör im Jahre 1999 im Kneippmuseum sei sehr erfolgreich gewesen.
Die Ausschussmitglieder waren von der Idee ebenso angetan wie der Bezirk Schwaben, der Landrat und die Landesstelle für nichtstaatliche Museen in München, die sich alle in irgendeiner Form an dem Projekt beteiligen wollen. So hat die Landesstelle bereits Mittel in Höhe von 2 500 Euro zugesagt und erklärt, das Projekt sei insgesamt auf jeden Fall förderfähig. Rund 800 historische Stücke umfasst die Sammlung an historischen Fotoapparaten und Zubehör. Stefan Hebel will sie als unbefristete Leihgabe in das neue 'Fotomuseum Bad Wörishofen' einbringen. Bild: Privat