Von Uwe Claus |Rieden am ForggenseeEin (wenn auch etwas verregneter) Festtag für die Kinder stand jetzt in Rieden mit der offiziellen Einweihung des neuen Kinderspielplatzes an. Die zentral im Dorf gelegene Spielfläche ist das erste Projekt im Rahmen der Dorferneuerung III. Bei der Eröffnungsfeier wurde auch des im Vorjahr verstorbenen Pfarrers Friedrich Glaser gedacht, der durch seinen Einsatz maßgeblichen Anteil an der Verwirklichung des Planes im Pfarrgarten gehabt hatte. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Jugendmusikkapelle Rieden/Hopfen zusammen mit den Kindern der Grundschule und des Kindergartens.
Für Pfarrer Hans Ulrich Schneider, die den kirchlichen Segen spendete, ist dieser Spielplatz eine gute Investition. Sein Wunsch: "Die Eltern sollten sich Zeit nehmen, ihre Kinder zu begleiten". Er zitierte dabei aus der Bibel: "Kindern gehört das Reich Gottes" und fügte hinzu "Gott hat seine Freude an den Kindern - an den Kleinen wie den Großen". Hier könne sich der Nachwuchs freuen, sich bewegen und das eine oder andere Talent ausloten.
Nicht ohne stolz verwies Bürgermeister Max Streif auf den kurzen Zeitraum von den ersten Erdarbeiten im November 2007 bis zur Übergabe an die Kinder.
Sein besonderer Dank galt den freiwilligen Helfern, dem Handwerk, dem Arbeitskreis Dorfentwicklung und nicht zuletzt der Kirche und dem Amt für ländliche Entwicklung. Hier habe sich gezeigt, "dass viele Köche nicht unbedingt den Brei verderben." Vielmehr hätten viele Menschen ihre Ideen einbringen können.
Zeichen der Zukunft erkannt

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Für Otto Donhauser vom Amt für ländliche Entwicklung bedeutet das nun zu Ende gebrachte Projekt auch Zukunftsentwicklung: "Rieden hat die Zeichen der Zukunft erkannt. Rieden ist alles andere als ein Dorf, das überaltert - es setzt der demographischen Entwicklung Zeichen entgegen". Bereits beim ersten Projekt habe die Gemeinde vorhandene Mittel "hervorragend eingesetzt".
"Wir haben das Kapital Fleiß und Geist der Bürger genutzt und gemeinsam etwas geleistet, das künftig den Zusammenhalt stärken wird", betonte Norbert Hecht als Vertreter des Amts für ländliche Entwicklung und Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft Dorfentwicklung. Er hob die Visionen hervor, die bei diesem Projekt mit eingeflossen seien und die auch in Zukunft "den starken Motor in Gestalt der Arbeitskreise unter Dampf halten werden: Hier sind Bürger ehrenamtlich am Werk, die den steinigen Weg zur Verwirklichung von Projekten bis zum Ende gehen."
"Was kann Besseres passieren, als dass ein Spielplatz im Kirchgarten platziert wird?", fragte Landtagsabgeordnete Angelika Schorer. Das Projekt zeige, wie wertvoll Ehrenamt sein kann, und sei zudem ein Signal für junge Familien, dass Kinder im Dorf als wichtiger Bestandteil angesehen werden. "Nicht Worte, sondern Taten zählen und Rieden hat die Zeichen der Zeit erkannt" so Schorer.