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Ein Federspiel am Bodensee

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Ein Federspiel am Bodensee

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    Greifvögel auf der Adlerwarte am Pfänder - Falknerfamilie Seylehner im Sommer in Vorarlberg Bregenz 'Guten Morgen, Baby.' So begrüßt Falkner Gerhard Seylehner liebevoll seine fedrige Freundin, den Schreiseeadler Hera, wenn er den weiblichen Jungvogel morgens aus dem Gehege holt. Familie Seylehner betreibt unter der Federführung von Mutter Manuela seit 1994 die Adlerwarte am Pfänderhang bei Bregenz, die mit ihrer einzigartigen Flugshow als besondere Attraktion im Bodenseeraum gilt.

    Angefangen hat aber alles schon viel früher. Seit ihrer Kindheit befasst sich die 48-jährige Falknerin aus Oberösterreich mit ihren Lieblingen, den Greifvögeln. Dazu gekommen ist Manuela über ihren Vater, der die Falknerei selbst jahrelang als Hobby und später als Beruf betrieben hat. 'Meine Eltern wollten aufhören und die Vögel verkaufen. Da musste ich mich entscheiden, ob ich die Falknerei weiterführe oder nicht,' erzählt Manuela Seylehner, die seit 1991 hauptberuflich ihrer Leidenschaft nachgeht. Heute ist die Falknerfamilie Seylehner richtig groß - rund 30 Mitglieder zählt sie: Darunter 25 Vögel sowie Gerhard und Manuela Seylehner mit ihrer 20-jährigen Tochter und zwei Mitarbeitern. 'Wir haben zu unseren Vögeln eine enge persönliche Beziehung aufgebaut - wie in einer Familie eben, mit gegenseitigen Nehmen und Geben', strahlt die Vogelliebhaberin, die ihre Greifvögel selbst züchtet und aufzieht. 'Klar kommen auch schon mal Eifersüchteleien zwischen den Tieren zum Vorschein, wenn sich eines vernachlässigt fühlt', betont Seylehner. Am anstrengendsten sind die Vögel während dem dritten und zehnten Lebensjahr. In dieser Zeit befinden sich die meisten in der Pubertät. 'Das ist wie beim Menschen - je älter man wird, desto ruhiger wird man', so die 48-jährige Falknerin. Auf dem Pfänder kommt Familie Seylehner mit ihren Tieren nun schon seit zwölf Jahren während der Sommermonate. Manuela Seylehner: 'Das war reiner Zufall. Mein Mann und ich suchten eine neue Herausforderung mit den Tieren. Am Pfänder fanden wir die passende Antwort.' Die Vögel selbst genießen ihre Tage am Bodensee. 'Sie haben hier ein hervorragendes Fluggebiet - auch wenn die Thermik oftmals nicht stimmt und sie nicht zur Adlerwarte zurückkehren können', so die Greifvogelkennerin. Da kann es schon mal vorkommen, dass Badegäste am Bregenzer Bodenseeufer vom Gänsegeierweibchen Daisy Besuch bekommen. Seylehner lächelnd: 'Die Leute wissen aber dann schon, dass die Vögel zu uns gehören. Wir fahren mit dem Auto dort hin und holen unsere Tiere ab. Das ist immer recht witzig, wenn die Leute dastehen und verwundert schauen.' Den Winter verbringt die Falknerfamilie im Nationalpark Kalkalpen bei Oberösterreich, wo die Tiere ihr eigentliches Zuhause haben.Über 50000 Besucher pro Jahr Ob Max, der europäische Uhu, der zur Zeit 'im Urlaub' ist, die Geierfamilie rund um Geierpapa Oskar, die Steppenadler Lara und Gina, Felix, der rote Milan oder das Sakerfalken-Ehepäarchen Iwan und Trude - jeder von ihnen gibt beim 'Federspiel' (ein Jagdspiel mit Beuteattrappen) sein Bestes. Von Anfang Mai bis Anfang Oktober verzaubern die Tiere der Adlerwarte jährlich mehr als 50000 Besucher. Es kommen Touristen aus aller Welt sowie Einheimische des Dreiländerecks. 'Viele Gäste sind aus dem benachbarten Deutschland. Aber auch Schulklassen und Reisegruppen aus der näheren Umgebung dürfen wir bei uns begrüßen', lächelt Manuela, die sich schon auf den nächsten Sommer mit ihren Tieren am Pfänder freut. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www. pfaenderbahn. at oder per Telefon 0043/664 90 53 04 0.

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