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Ein Dutzend Katzen belasten Tierheim

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Ein Dutzend Katzen belasten Tierheim

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    Beckstetten/Leinau (goo). - Nach dem verheerenden Brand eines Einfamilienhauses mit angrenzenden Stallungen in Leinau in der vergangenen Woche wurden etwa 20 Kaninchen sowie mehrere Gänse, Hühner sowie ein Hausschwein von Mitgliedern des Kleintierzüchtervereins Buchloe abgeholt und vorübergehend anderweitig untergebracht. Das Tierheim Beckstetten hat derweil die Versorgung der rund ein Dutzend zum Teil verwilderten Katzen übernommen, die sich auf dem verwüsteten Gelände aufhalten. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Amtsveterinär wurde eine Futterstelle eingerichtet. Außerdem fangen zwei ehrenamtliche Helfern die Katzen jetzt mit Lebendfallen ein. Die Tiere sollen kastriert und gekennzeichnet werden um zu verhindern, dass sie sich unkontrolliert fortpflanzen und das Problem noch verschärfen. Wie es dann weitergehen soll, ist noch unklar. Da es unmöglich ist, wilde Katzen im Tierheim aufzunehmen, werden die Tiere nach der Kastration und einer eventuell nötigen Behandlung von Brandverletzungen wieder an ihrem Fundort ausgesetzt. Zahme oder zähmbare Katzen sollen eingefangen, geimpft, bei Krankheit behandelt und dann zur Vermittlung freigegeben werden.

    Hohe Tierarztkosten Für das Tierheim Beckstetten bedeutet dies eine arge finanzielle Belastung, denn allein die Tierarztkosten für diese Aktion belaufen sich nach Auskunft von André Koenders, der seit Januar das Tierheim leitet, auf mehrere hundert Euro, von den Folgekosten für die Fütterung ganz zu schweigen. Der Träger des Tierheims Beckstetten, der Tierschutzverein Kaufbeuren, kann nicht in vollem Umfang für diese Kosten aufkommen. Deshalb wird die Bevölkerung um Unterstützung gebeten. Im Tierheim Beckstetten sind derzeit 50 Katzen, zehn Hunde und 20 Kaninchen untergebracht. An dem in den 70er-Jahren errichteten Gebäude werden momentan dringend notwendige Restaurations- und Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt, um Hygiene und Unterbringung zu verbessern. Neben einem Freilauf haben die Tiere die Möglichkeit, sich in einen beheizten Innenbereich zurückzuziehen. Die Investitionskosten sind nicht unerheblich und werden nur zum Teil durch regelmäßige Einnahmen gedeckt. Dazu zählen der Pensionsbetrieb sowie Verträge mit Kommunen zur Aufnahme von Fundtieren. Das hauseigene Sommerfest und die 'Tier- und Waldweihnacht' haben sich in den letzten Jahren zu Publikumsmagneten entwickelt. Besonderen Wert legt Heimleiter Koenders auf die individuelle Betreuung der Tiere. Dies sei ein entscheidender Vorteil eines mittelgroßen Betriebes gegenüber einem Großtierheim, wo nur noch Standardversorgung herrsche. Ein intensives Beobachten und Fördern der Tiere ermögliche letztendlich die erfolgreiche Vermittlung an neue Besitzer. Vier Vollzeitkräfte, zwei Teilzeitkräfte und zwei Azubis erhalten derzeit den Sieben-Tage-Betrieb im Tierheim aufrecht. Sie haben alle Hände voll zu tun und würden sich daher freuen, wenn sich einige Erwachsene (aus Haftpflichtgründen keine Kinder) aus der Umgebung bereit erklärten, regelmäßig mit einem ihrer vierbeinigen Zöglinge spazieren zu gehen. Oft hat sich aus solch einem Kennenlernen schon eine Vermittlung von Hund an Herrchen oder Frauchen ergeben.

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