Motorsport Auf der Zielgeraden verliert der Buchloer Oliver Lembeck den Titel in der Langstreckenserie">

Artikel: Ein Drama auf den letzten Metern

17. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Motorsport Auf der Zielgeraden verliert der Buchloer Oliver Lembeck den Titel in der Langstreckenserie

Buchloe/Nürburgring | fro | "Das war ein Drama. Wir lagen bis zur letzten Zielgeraden in Führung und dann ging uns der Sprit aus", erzählt Oliver Lembeck. Statt Meister in der deutschen Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring zu werden, landete der Buchloer mit seinem zweiten Fahrer Mario Meier deshalb mit Ach und Krach auf dem dritten Platz.

Dabei waren beiden Piloten des Mathol Racing-Teams vor dem Finale absolute Mitfavoriten der 50 konkurrierenden Teams auf den Meistertitel im Honda Civic Cup gewesen. Im vorletzten Rennen waren sie nach einer Aufholjagd Dritter geworden und hatten sich damit alle Chancen erhalten: "Die drei führenden Teams lagen vor dem letzten Rennen innerhalb von zwei Punkten." Für Spannung war also gesorgt vor dem abschließenden 4-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Doch zunächst zogen dunkle Wolken auf: Dauerregen machte die Strecke gefährlich, denn an der Nordschleife fehlen Auslaufzonen. Trotzdem lief das Rennen für Lembeck und Meier gut: Sie eroberten nämlich die Führung.

"Vier Stunden hatten wir die Meisterschaft vor Augen, dann blieb ich am Anfang der 3,5 Kilometer langen Zielgeraden stehen. Das war ein Albtraum", berichtet der Buchloer. Zumal er mit ansehen musste, wie das spätere Meisterteam an ihm vorbei rauschte. Und nur 1,5 Kilometer vor dem Ziel fuhr dann auch noch der spätere Vizemeister an ihm vorbei. "Erst ist der Meistertitel weg und dann auch noch der Vizetitel. Ich konnte nur hinter dem Steuer sitzen und toben."

Ursache unklar

Doch etwas Glück hatte Lembeck: Ein Teamfahrzeug aus einer anderen Klasse kam nämlich auf - insgesamt sind rund 550 Rennfahrer in 23 Klassen bei den Langstreckenrennen unterwegs. Der Kollege setzte sich an das Heck von Lembecks 1100 Kilo schweren und mit 225 PS ausgerüsteten Boliden und gab Gas.

"Er schob mich dann mit 160 km/h ins Ziel. Das war zwar hart, aber immerhin konnten wir den dritten Platz verteidigen", so der 41-Jährige. Ob das Benzinproblem technischen Ursprungs war oder an der kalten Witterung lag, wegen der die Boliden etwas mehr Benzin verbrauchen, ist noch unklar. Das Ergebnis ist hingegen zwiespältig: Lembeck konnte sich in seiner zweiten Saison um einen Platz in der Gesamtwertung verbessern und angesichts der technischen Probleme während der Rennen ist der Stockerlplatz ein Erfolg. "Aber wegen des letzten Rennens sind wir natürlich auch enttäuscht", meint Lembeck.

Derzeit steht der Webdesigner in Verhandlungen mit diversen Teams aus verschiedenen Klassen. "Klar ist noch nichts. Aber ich werde auf jeden Fall weiter Rennen fahren. Jetzt will ich erst einmal Supermoto fahren und Spaß haben", so der ehemalige Motorradrennfahrer.