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Ein Dach für den Wachturm

Buchenberg-Ahegg

Ein Dach für den Wachturm

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    Ein Dach für den Wachturm
    Ein Dach für den Wachturm Foto: ralf lienert

    Der einzige römische Wachturm (Burgus) in Süddeutschland, von dem noch Reste oberirdisch vorhanden sind, ist gesichert. Gefeiert wurde das sanierte Mauerwerk mit sichernder Holzüberdachung mit Dankesreden und Blasmusikklängen.

    Der Burgus Ahegg wurde von den Römern an der spätrömischen Reichsgrenze Bregenz - Kempten um das Jahr 260 nach Christus errichtet. Er war einer von zehn Wachposten zwischen den Stützpunkten mit den Kastellen Caelius Mons - Kellmünz und Cambodonum Kempten. Zerstört wurde der Turm 406, 1932 sind die massiven Mauerreste freigelegt worden.

    Anfang der 80er Jahre hatte der damalige Kemptener Stadtarchäologe Dr. Gerhard Weber mit dem Landesamt für Denkmalpflege Kontakt aufgenommen, um die 1,4 Meter hohen Reste zu retten. Doch das für historische Hochbauten zuständige Landesamt für Denkmalpflege war nicht zuständig. In Gang kam die Sanierung erst nach dem Kontakt der für Bodendenkmalpflege zuständigen Außenstelle Thierhaupten.

    Vor Zerfall geschützt

    Der Archäologe Dr. Dietrich kam zu der Ansicht, dass oberirdische römische Bauwerke aufgrund seiner Erfahrungen nur durch Überdachungen vor dem Zerfall geschützt werden könnten. Die Bearbeitung und Zustimmung zur Sanierung erfolgte dann innerhalb von zwei Monaten.

    Der Heimatgeschichtliche Verein Buchenberg mit seinem Vorsitzenden Georg Singer trug viele Spenden zusammen, um das mehrere tausend Euro teure Projekt finanzieren zu können. Erst wurden Bäume um den Burgus ausgelichtet, um das Mauerwerk vor umstürzenden Bäumen und großem Schattenwurf zu schützen. Mitglieder des archäologischen Arbeitskreises untersuchten das Mauergeviert und fanden heraus, dass um den Wachturm eine Drainage mit großen Bachkatzen zur Abwasserversorgung angelegt war. Die schadhaften Stellen wurden herausgenommen, gereinigt und wieder eingefügt, die Mauerausbrüche geschlossen und das Holz-Satteldach errichtet.

    Zum gelungenen Werk gratulierte auch Bürgermeister Toni Barth Singer und seinen Helfern. (ell)

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