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Ein Ausverkauf der Heimat?

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Ein Ausverkauf der Heimat?

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    Oberstdorfs Bürgermeister Eduard Geyer wehrt sich gegen Kritik an Grundstückspoliti Von Peter Schwarz Oberstdorf-Tiefenbach. Nicht einmal mehr eine gescheite Hochzeit kann man im Dorf feiern, weil Saal und passende Wirtschaft fehlen. Das Klagelied fand bei Bürgermeister Eduard Geyer in der Bürgerversammlung ein offenes Ohr. Vom Grund und Boden her sind mit dem Erwerb des alten Gasthauses Alpenrose die Weichen für ein Haus des Gastes gestellt. Widerstand im Ort gegen den notwendigen Grundstückstausch mit dem ehemaligen Rathaus existiert nicht mehr, dafür umso mehr gegen eine massive Wohnbebauung des benachbarten Edelweiß-Buckels. Stellenweise gab es bei der Bürgerrunde im voll besetzten Breitachklamm-Gasthaus ordentlich Zunder gegen die Rathausspitze. Musste man doch im Oberstdorfer Ortsteil zwölf Jahre warten, bis wieder einmal offiziell Volkes Stimme gehört wurde. Bürgermeister Geyer, der bei allzu forschen Attacken (Ausverkauf unserer Heimat) auch mal zurückkeilte, war aber nicht mit leeren Händen in die Streusiedlung gekommen, wo man seit Jahrzehnten um die Bildung einer echten Ortsmitte kämpft. Mit den Stichworten Alpenrose und Edelweiß-Buckel (siehe auch nebenstehende Meldungen) ist die Grundstücksproblematik umrissen. Das bei der Tiefenbacher Eingemeindung vor bald drei Jahrzehnten versprochene Dorfgemeinschaftshaus scheint nun endlich realisiert werden zu können. Die örtlichen Vereinsvertreter machten noch einmal klar, was sie brauchen, damit es im Ort (nur noch 237000 Übernachtungen pro Jahr, aber 300 Zweitwohnungen) einen touristischen Aufschwung und eine Stärkung des Vereinslebens gibt. Ein Veranstaltungssaal mit Bühne ist unabdingbar. 5000 Quadratmeter an zentralem Platz hat die Gemeinde in Besitz bringen können.

    Geopfert wurde das Rathaus. Plackerei um Grundstücke Doch Geyer will noch mehr Grund und Boden, damit die Plackerei der letzten Jahre um die richtige Grundstückspolitik für den Ort einen Sinn macht. Dazu ist man im Rathaus bereit, eine Kröte zu schlucken. Auf einem zentrumsnahen Hanggrundstück, wo die Ruine der ehemaligen Pension Edelweiß vor sich hin gammelt, will ein Bauträger eine Wohnsiedlung errichten. Gibt die Gemeinde beim Bebauungsplan-Entwurf für nunmehr 21 Gebäude mit 26 Wohnungen nach, tritt der Bauträger von seinem Areal 6000 Quadratmeter kostenlos an die Kommune ab. Doch die Alteingesessenen wollen die massive Vermauerung des Wiesen-Buckels nicht dulden. Eine Retorten-Ortschaft entstünde dort, schimpften sie. Und der gnadenlose Ausverkauf von Grundstücken ist charakterlos, setzte ein erboster Teilnehmer noch eins drauf. Überhaupt hat man in Tiefenbach das Gefühl, 20 Jahre hinter der Entwicklung herzuhinken und vom Kernort Oberstdorf stets benachteiligt zu werden. Ortssprecher Toni Huber (CSU), zugleich Bürgermeister-Vize der Marktgemeinde, äußerte sich so. Maximal zehn Häuser am Edelweiß-Buckel - das könne man gerade noch akzeptieren. Den Ortssprecher fuchste, dass der Bürgermeister eingangs von einer guten Ehe zwischen dem Kernort und den Ortsteilen gesprochen hatte. Nach vorne schauen! Das ist die Devise von Geyer, der die Kritik vehement zurückwies. Es wird doch nicht die Heimat verkauft. Nun gelte es so rasch wie möglich, mit dem Haus des Gastes einen modernen touristischen Akzent zu setzen und anders als bei jetzigen Bürgerhaus-Typen etwas ganz Neues zu schaffen, beendete der R

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