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Ein Alpengruß für alle Trachtler

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Ein Alpengruß für alle Trachtler

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    Wildsteig (mk). - In Wildsteig findet am kommenden Wochenende, 28. bis 30. Juli, das 86. Gaufest des Oberen Lechgauverbandes statt. Höhepunkt wird dabei nach dem Festgottesdienst am Sonntag um 9.30 Uhr der große Festumzug aller beteiligter Trachtenvereine durch den Ort sein, der um 13.30 Uhr beginnt. Begleitet wird dieses Gaufest von ganz besonderem Glockenklang: Die Wildsteiger Kirchenglocken werden heuer 100 Jahre alt und läuten den Festsonntag schon um 6 Uhr ein. Der Trachtenverein 'Alpengruß' Wildsteig, der heuer die Ausrichtung dieses großen Festes übernommen hat, ist ein 'später Trachtenverein'. Im Jahr 1920/21 erlernten zehn junge Wildsteiger das Platteln und wollten einen Trachtenverein gründen. Doch sie hatten viele Gegner. Und als Träger von kurzen Lederhosen waren sie auch in der Kirche nicht gern gesehen. Der Veteranenverein bemängelte, dass die Burschen keine Kriegsteilnehmer waren, Bürgermeister und Gemeinderat hatten ebenfalls etwas gegen die Gründung eines Vereins, der dieses 'Brauchtum' fördere.1924 setzten sich die Wildsteiger Lederhosenträger durch. Der Trachtenverein 'Alpengruß' war mit 13 Gründungsmitgliedern geboren. Durch zahlreiche Theateraufführungen konnte das Geld für eine Fahne aufgebracht werden, die 1926 geweiht wurden - von einem Pfarrer der Wieskirche, da der Wildsteiger Pfarrer die Segnung verweigerte. Pate standen die 'D'Älpler' aus Trauchgau. Der 'Alpengruß' wurde im gleichen Jahr in den Oberen Lechgauverband aufgenommen.

    Danach entwickelte sich ein reges Vereinsleben. Man fuhr zum Preisplatteln 1927 nach Trauchgau und 1928 nahm man am Leonhardiritt teil. Ein einschneidendes Ereignis, das die Gemeinde der Welt etwas näher brachte, war 1930 die Eröffnung der Echelsbacher Brücke. Die erste Gauversammlung fand in Wildsteig 1932 statt, in diesem Jahr wurde nach langer Pause wieder ein Maibaum aufgestellt - inzwischen sind es insgesamt neun. Sein erstes Gautrachtenfest richtete der 'Alpengruß' 1934 aus. 1962 waren die Trachtenvereine des Oberen Lechgaus wieder in der Gemeinde im Pfaffenwinkel zu Gast, zum dritten Mal dann im Jahr 1984. 1938 mussten die Wildsteiger Trachtler vom Oberen Lechgauverband in den Lechgauverband nach Schongau wechseln - auf Geheiß der Regierung. Erst nach dem Krieg, 1948, beschloss die Vorstandschaft des 'Alpengruß', wieder zum Oberen Lechgauverband zurückzukehren. Aus dem Krieg kehrten 26 junge Vereinsmitglieder nicht mehr nach Hause zurück. Doch die Trachtler ließen sich davon nicht entmutigen. Der damalige Vereinsvorstand Peter Schweitzer nahm nach Kriegsende 1945 den Verein wieder in die Hand und brachte ihn auch wieder in die Höhe. Zum Gedenken an die gefallenen, vermissten und verstorbenen Vereinsmitglieder wurde 1950 auf der Hohen Bleick ein Kreuz aufgestellt. Ab den 1950-er Jahren machten die Wildsteiger Mädla und Buebe dann bei den Preisplatteln von sich reden. 1958 gab es den ersten Gruppenpreis, 1977, 1978, 1981 und 1997 lag Wildsteig wieder ganz vorn. 1967 gründete der damalige Vorplattler Karl Bußjäger die Jugendplattlergruppe. Schon zwei Jahre später konnte die Wildsteiger Jugend in Lechbruck den ersten Gruppenpreis mit nach Hause nehmen. Weitere folgten 1989, 1990, 1991, 1995, 1996 und 1998. Groß geschrieben wird auch die Volksmusikpflege.149 männliche und 113 weibliche Mitglieder gehören dem Verein an. Die Plattlerjugend hat zirka 40 Kinder und Jugendliche.

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