Der Saal ist in weißes und rotes Tuch gehüllt, Kerzen verströmen warmes Licht. Premiere im "Adler-Saal" für "Buenissimo" 2009. Die begeisterten Besucher spenden beim großen Finale Artisten, Küchen- und Servicecrew minutenlang verdienten Beifall. "Buenissimo" ist im fünften Jahr mehr denn je ein Abend für alle Sinne. "Eine unglaubliche Geschichte", nennt Elmar Kretz den Erfolg seiner Dinner-Varieté-Show selber.
Elmar Kretz wählt den Namen seiner Shows mit Bedacht. "Jubilee" heißt die fünfte Auflage von "Buenissimo". Der Name spielt auf das kleine Jubiläum an, das die Dinner-Varieté-Show heuer feiert. Er kann aber auch für das Programm gelten. Vor fünf Jahren auf hohem Niveau begonnen, ist "buenissimo" jedes Jahr noch ein bisschen besser geworden. Auch diesmal wieder - das gilt für Küche, Bühne und die Gestaltung im Saal.
Meister seines Faches
Was wäre das Variete ohne Clowns? "Jimmy Folco" aus Italien ist einer der Besten. Vor wenigen Wochen hat er die Stars des FC Bayern bei deren Weihnachtsfeier bestens unterhalten, jetzt macht er das Gleiche mit den Besuchern im "Adler". Egal, ob er zur Musik vom "Weißen Hai" in der Badewanne einen Raubfisch "erlegt" oder Besucher zur gemeinsamen Rockshow auf die Bühne bittet - dieser Clown ist umwerfend. Jimmy Folco ist ein Meister seines Faches.
Das kann auch "Gentlemandieb" Kenny Quinn von sich behaupten. Der Besucher weiß nicht, über was er mehr staunen soll. Die Redseligkeit, mit der der Däne seine Opfer ablenkt oder die Fingerfertigkeit, mit denen er ihnen Uhren, Geld oder Krawatten stiehlt. Und vorsichtig: Wer sich zu sehr auf den Meisterdieb konzentriert, wird vielleicht von dessen Frau Joan beklaut. Fast hat man ein bisschen Mitleid mit den Opfern auf der Bühne.
Kenny Quinn ist erstmals im "Adler". Dort war Jan Navratil schon mal im Jahr 2006 zu bewundern. Kein Nachteil: Artisten seiner Klasse sieht man immer gerne. Fußantipoden nennt sich seine Kunst, eine besondere Form der Jonglage. Tonnen und Platten schleudert Navratil mit seinen Füßen durch die Luft - atemberaubend das Tempo.
In Sachen Geschwindkeit wird der Tscheche nur von den "Nistorovs" übertroffen. Die drei Geschwister wirbeln zum Auftakt von "Buenissimo" in einer Gruppenjonglage mit Keulen und brennenden Fackeln. Das Ganze toppen sie am Ende der Show mit ihrer Hauptnummer - Rollschuhakrobatik mit einer guten Prise Nervenkitzel: Eugenio schleudert seine Schwestern Ofelia und Robi durch die Luft, während er sich selbst in Höllentempo auf Rollschuhen dreht.
Für die Zukunft bei Buenissimo steht Josvany Rodruigez. So wie der junge Kubaner auf dem elastisches Seil auftritt, wird man noch häufiger von ihm hören. Sein Auftritt steht für pure Lebensfreude - egal ob Rodruigez Salsa tanzt oder den "Salto Mortale" auf dem Seil schlägt. Ruhiger aber kaum weniger hochklassig geht es bei Josy Caselly am Trapez zu.
"Noch nie so viel Spaß"
Am Ende eines gelungenen Abends werden die Beteiligten gefeiert. Lohn für lange Vorbereitung und intensive Arbeit. "Es hat noch nie so viel Spaß gemacht", beschreibt Elmar Kretz die Stimmung im Team. Den Beteiligten ist das anzumerken. Die "unglaubliche Geschichte" wird wohl noch etwas länger weitergehen.