Rettenbach (kne). - Die finanzielle Situation der Gemeinde sowie die Endabrechnung der Trinkwasser- und Abwasserversorgung waren die Schwerpunktthemen der Bürgerversammlung in Rettenbach. In der 'Solarliga Bayern', sagte Bürgermeister Wilhelm Fischer, nehme die Gemeinde nun nachdem auch auf dem Rathaus eine Photovoltaikanlage installiert wurde, den zweiten Platz ein. Fischer eröffnete die Versammlung mit Zahlen: Aktuell habe Rettenbach 768 Einwohner (1994: 562 Einwohner). Ferner sei die Zahl der Gewerbetreibenden seit 1993 von 19 auf jetzt 58 angestiegen. Den Bericht über die Bautätigkeit begann Fischer mit dem Umbau und der Renovierung der Skihütte. Dafür investierte die Gemeinde rund 80000 Euro. Der Neubau des Feuerwehrhauses habe bislang rund 130000 Euro verschlungen. Kleinere Arbeiten sowie die Gestaltung der Außenanlagen würden im Frühjahr fertiggestellt. Als größte Maßnahme bezeichnete Fischer den Kanalbau in der Frankau, der mit etwa 740000 Euro zu Buche schlägt. Durch Eigenleistung und Mithilfe der Frankauer Bürger blieben die Kosten 200000 Euro unter der erwarteten Summe. Dafür dankte der Bürgermeister allen Beteiligten. Auch für die Rettenbacher Jugend wurde heuer gebaut: Unterhalb der Skihütte entstand eine kleine Skateranlage. Dazu trugen die jungen Rettenbacher sowie die Bevölkerung und etliche Geschäftsleute durch Spenden ihr Scherflein bei.
'Gemeindefinanzen in Ordnung' Zur finanziellen Situation Rettenbachs sagte Fischer, dass die Gemeindefinanzen in Ordnung seien. Momentan sei sogar ein kleines Pölsterchen in der Kasse. Herausgelöst aus dem Haushalt sei die Finanzierung der Trinkwasser- und Abwasserversorgung. Im Frühjahr soll ein Bescheid an die Hauseigentümer ergehen, mit dem die restlichen 15 Prozent eingefordert werden. Gleichzeitig sollen die Gebühren um diese 15 Prozent sinken. 2004 sollen die letzten Bescheide an die Hauseigentümer gehen. Abschließend hob Fischer hervor, dass alle Investitionen über den Haushalt abgedeckt seien. Dies sei bei anderen Gemeinden im Ostallgäu nicht mehr der Fall. Zum Thema Schule informierte Fischer über die Kosten, die die Gemeinde an die jeweiligen Schulen zahlen muss. Für einen Hauptschüler in Marktoberdorf werden derzeit 750 Euro aufgewendet, für einen Schüler in Stötten sind es 720 Euro. Der Neubau der Aula und die Renovierung der Dreifachturnhalle in Marktoberdorf werden laut Fischer zu höheren Beträgen führen. Außerdem erhöhten sich die Rettenbacher Schülerzahlen in den nächsten Jahren. Nur schwer sei die seit langem von Eltern angestrebte Schule im eigenen Ort zu verwirklichen, sagte Fischer weiter. Schließlich müssten die Stöttener auch schon um ihre Schule bangen. Dieses Problem würde noch verschärft, würden die Rettenbacher Schüler ausgegliedert. Es soll ein weiteres klärendes Gespräch mit dem Landratsamt und der Regierung von Schwaben geführt werden. Abgesehen davon wolle sich Rettenbach nicht an den Kosten für die Sanierung der Stöttener Turnhalle beteiligen. Als Kreissieger ging Rettenbach heuer bei 'Unser Dorf soll schöner werden' hervor. Nun gelte es, sich auf den Bezirksentscheid vorzubereiten. Hierbei hofft Fischer wieder auf die Mithilfe der Bevölkerung, damit sich Rettenbach der Schwabenkommission von seiner besten Seite zeigen könne. Für den Bau der Kapelle auf der Kappelhöhe am Weichberg ist laut Fischer nun der Bauplan genehmigt, sodass mit der Maßnahme begonnen werden könne. Es soll ein Föderverein für die Geldbeschaffung gegründet werden.