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Edith-Stein-Schule Memmingen für Gesundheitsförderung ausgezeichnet

Klasse 2000

Edith-Stein-Schule Memmingen für Gesundheitsförderung ausgezeichnet

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    Edith-Stein-Schule Memmingen für Gesundheitsförderung ausgezeichnet
    Edith-Stein-Schule Memmingen für Gesundheitsförderung ausgezeichnet Foto: Alexandra Wehr

    Koray steht vor der Klasse und präsentiert seinen Kopf. Die Mitschüler schauen ganz genau hin und sehen unzählige Windungen des Gehirns. Naja, nicht seines echten Gehirns. Denn Koray trägt eine Kappe mit einem aufgedruckten Hirn. Die Klasse 4 c der Edith-Stein-Schule lernt, wie das Gehirn funktioniert. Lehrerin für 45 Minuten ist Ärztin Dr. Maria-Anna Beutel. Es handelt sich um eine Unterrichtsstunde im Rahmen des Projekts 'Klasse 2000'. Gesundheitsförderung und Suchtprävention sind dessen Ziele.

    Vor 20 Jahren wurde das Programm entwickelt. Seit zwölf Jahren läuft es an der Edith-Stein-Schule – und zwar 'sehr gut', betont die regionale Koordinatorin Ilse Egger aus München. Deshalb hat der Verein 'Klasse 2000' die Schule nun mit einer Urkunde und einer Plakette ausgezeichnet.

    Auch, weil die Schule sich über das Projekt hinaus für die Gesundheitserziehung der Kinder einsetze, ergänzt Egger. 'Mit kostenlosem Obst und Gemüse mittwochs in der Pause', erklärt Rektor Franz Binn, 'unterstützt durch das Schulfruchtprogramm des Kultusministeriums.' Und mit dem Projekt 'Gesunde Pause', bei dem Schüler montags gesunde Brote und Fruchtspieße für ihre Mitschüler vorbereiten. Auch im Schulprofil sei die Gesundheitsförderung verankert, so Binn.

    Positive Erfahrungen

    'Jetzt haltet bitte ’mal alle die Luft an', fordert Beutel die Viertklässler auf. Die Kinder atmen tief ein und schauen sich gegenseitig an. Kurz ist es ganz still in der Klasse. 'Geht das lange?', fragt die Ärztin. Die ersten schnaufen lautstark. Ihr Stammhirn bewege sie dazu, lernen sie. 'Es geht nicht nur um das Wissen, das wir den Kindern vermitteln', erklärt Beutel. 'Wichtig ist auch, dass sie Gesundheit mit etwas Positivem verbinden, das sie gerne machen.'

    Von Anfang an mit dabei ist Rainer Neumann vom Lions-Club Memmingen. Seit zwölf Jahren unterstützt der Club das Programm an der Edith-Stein-Schule und an der Grundschule Memmingerberg mit rund 6000 Euro im Jahr. Finanziert werden Material für den Unterricht der Klassenlehrer und der Besuch der Gesundheitsförderer dreimal im Jahr in allen Klassen. 'Wir bekommen immer wieder Plakate, Bilder und Briefe der Kinder. Das Programm kommt gut an', erzählt Neumann.

    Die Viertklässler stehen nun im Kreis. Jeder trägt eine Nummer. Sie spielen Gehirnzellen, 16 von rund 100 Milliarden. Und sie vernetzen sich mit einer Schnur. Zelle acht, 14 und 15 braucht Tanja, um ein Gedicht zu lernen. Dominik malt ein Bild und braucht dazu die Zellen sieben, elf und 15. Tanja wiederholt das Gedicht.

    Die Kinder sehen, dass die Verbindung fester wird. Viel haben sie schon gelernt: Gesund zu essen, sich zu bewegen, Nein zu sagen zu Alkohol und Zigaretten und dass es Spaß macht, sich Gedanken über die Gesundheit zu machen. Und zwar sowohl in der Schule als auch zu Hause mit den Eltern. Denn Hausaufgabe jeder Klasse-2000-Stunde ist es, den Eltern alles zu erzählen. Koray kann seinen Eltern heute seinen Kopf zeigen und jede Menge über sein Gehirn berichten.

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