Von Stephan Schöttl |KaufbeurenEr ist hier geboren und groß geworden, zur Schule gegangen und auf Partys. Reinhard Janko kennt die Stadt aus dem Effeff und weiß, wo die Gefahren lauern. Beste Voraussetzungen also. Der 49-Jährige ist seit 1. Juli stellvertretender Leiter der hiesigen Polizeiinspektion und folgt auf diesem Posten auf Karl Höß, der inzwischen die Dienststelle in Mindelheim leitet.
Eigentlich, sagt er, sei das für ihn ein Abstieg. Freilich meint er das nur ironisch. Des Rätsels Lösung: Janko arbeitete zuletzt bei der Kaufbeurer Kriminalpolizei im zweiten Stock des Polizeigebäudes in der Schraderstraße. Sein neues Büro befindet sich eine Etage tiefer, im ersten Obergeschoss.
Weil er vor allem den Umgang mit den Menschen schätzt, entschloss sich Janko nach seinem Abitur im Jahr 1978, zur Polizei zu gehen. Zunächst musste er dafür eine Schule in Fürstenfeldbruck besuchen, sich zwei Jahre lang bei der Bereitschaftspolizei ausbilden lassen. Über die Polizeiinspektion in Buchloe führte ihn sein Berufsweg schon Ende der 1980er-Jahre zurück in seine Heimatstadt. "Ich war damals bereits als Dienstgruppenleiter tätig", erklärt Janko.
Bis zum Jahr 1990. Dann wechselte er zur Kripo, wurde dort stellvertretender Kommissariatsleiter.
"Ich wollte nach 18 Jahren einfach noch einmal etwas anderes machen", sagt der 49-Jährige. Die Routine habe sich inzwischen eingestellt, eine neue Herausforderung habe er sich gewünscht. Dass sich sein Arbeitsalltag deshalb grundlegend ändert, weiß der zweifache Vater: "Ich hatte vorher mehr eigene Sachbearbeitungen. Jetzt stehen Organisation und Dienstaufsicht im Vordergrund." Und obwohl er jahrelang Tag für Tag im Polizeigebäude ein und aus ging, habe er zunächst viele neue Mitarbeiter kennenlernen müssen.

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Einen der Arbeitsschwerpunkte der Polizei in Kaufbeuren sieht Janko darin, das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu verbessern. Schließlich gehöre die Wertachstadt nachweislich zu den sichersten Städten Bayerns. "Aber was hilft das, wenn die Leute Angst haben und sich abends nicht mehr auf die Straße trauen", sagt der Polizeihauptkommissar.
Erholung sucht Janko vor allem beim Sport. Für den Tennis-Club am Klosterwald jagt er der gelben Filzkugel hinterher. Viel Zeit für andere Hobbys bleibt hingegen nicht mehr: "Meine Kinder sind sehr musikalisch und für sie engagiere ich mich gerne und oft als Chauffeur."