Lauben/Unterallgäu (jd). - 'Ohne Maschinen wird die Durchforstung im Fichtenbestand in Zukunft fast nicht mehr möglich sein', sagte Waldbesitzer Albert Sommer. Er lässt seine sieben Tagwerk große Fläche mit Großmaschinen durchforsten. Die Forstbetriebsgemeinschaft Memmingen (FBG) und das Forstamt Ottobeuren mit Revierförster Walter Bayer und Forstdirektor Dr. Stephan Gampe stellten jetzt der Öffentlichkeit in der Nähe von Lauben vor, wie auch auf schwierigem Gelände die Arbeiten professionell erledigt werden können. Gemeinsam könne so die Waldbewirtschaftung gewährleistet und die Schutzfunktion des Waldes erhalten bleiben. Moderner Waldbau heißt für FBG-Vorsitzenden Anton Wölfle, der Klimaveränderung entgegenzuwirken, standortgerecht die Waldflächen zu bewirtschaften und mit passenden Pflanzen zu besetzen. Allein drei Bodenarten und Feuchteverhältnisse zeigte die Waldparzelle im Laubener Waldstück. Wenn die Durchforstungsreserve des Waldes alle fünf bis 15 Jahre nicht genutzt werde, gebe es auch keinen Kapitalzuwachs mehr auf den Flächen, so Forstdirektor Gampe. Seit einem Jahrzehnt würden so genannte Vollernter im Staatswald eingesetzt. Nun soll dieses Angebot auch vermehrt im Privat- und Körperschaftswald genutzt werden. Die Forstbetriebsgemeinschaft kümmert sich um die Organisation, bezieht die umliegenden Waldflächen mit ein und vermittelt beispielsweise bei Grenzbäumen.
Vier Meter breite Gassen nötig Für die moderne Waldbewirtschaftung seien entsprechende Wege nötig, um die Maschinen anfahren und das Stammholz vom Lagerplatz abfahren zu können. Für die maschinelle Durchforstung des Waldes sollten im Waldbestand ab 25 Jahren Gassen von vier Metern Breite angelegt werden. Einen Ertragsausfall gebe es dadurch nicht, weil die Gassen oben durch die Bäume geschlossen würden. Mit seinem Greifarm könne der Ernteprozessor zehn Meter weit in den Bestand hineinarbeiten. Mit den breiten Reifen würden die Maschinen erheblich den Bodendruck vermindern. Bei Durchforstungen hätten sich 'Fixlängen' von vier bis fünf Metern bewährt. Die kurzen Stämme ließen sich leichter im eng stehenden Wald ablegen. Am günstigsten sei es für Waldbesitzer, sich abzusprechen und mehrere Einsätze hintereinander zu legen, empfiehlt Geschäftsführer Theo Sommer. So sei der Maschineneinsatz auch für kleinere Waldparzellen rentabel. Als Untergrenze für einen Einsatzort brauche das 380000 Euro teure Gerät 200 Festmeter, um wirtschaftlich zu arbeiten. Deshalb liege der Forstbetriebsgemeinschaft viel daran, Einsätze zu koordinieren.