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Durch Windkraft treiben lassen

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Durch Windkraft treiben lassen

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    Von Michaela Behr Immenstadt Die Ferien sind nicht nur dazu da, um faul in der Sonne zu liegen. Ein bisschen Sport zwischendurch kann nicht schaden. Egal, ob man am Strand auf Mallorca oder an einem Oberallgäuer Baggersee entspannt und sich erholt. Sportler aus der Region geben in loser Folge Tipps, wie man ohne Leistungsdruck aktiv und mit Spaß die Urlaubstage genießen kann.

    Früher galt Segeln als ein Sport der Reichen. Das hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend geändert: Segeln hat sich zu einem Breitensport entwickelt, erschwinglich auch für Otto Normalverbraucher. Eine durchschnittliche körperliche Kondition reicht für einen Anfänger aus, um ein kleines Segelboot zu lenken. Klingt einfach, doch kommen beim Segeln andere Aspekte hinzu, die gekonnt sein müssen: Als ich das erste Mal segelte, bereiteten mir die vielfältigen Möglichkeiten, das Boot zu trimmen, die größten Probleme, erinnert sich Peter Lang aus Bühl. Damals war er ein Kind, 1989 wurde er Segelweltmeister in Alassio in Italien im Flying Dutchmann. Es brauche eine gewisse Zeit, die Winde, die das Boot treiben richtig einzuschätzen, erzählt der 40-Jährige. Der Wind sei ein Medium, das man nicht sehen und nur über Sekundärfaktoren erkennen könne. Kommt der Wind von hinten, werden die Segel rechtwinklig zur Windrichtung gestellt. So bietet das Segel eine größtmögliche Angriffsfläche. Kommt er von vorn, muss das Ziel durch Kreuzen angesteuert werden. Und bei Seitenwind werden die Segel so gestellt, dass sie den Winkel Wind/Kielrichtung halbieren. Da ein Segelboot zu steuern gar nicht so leicht ist, empfiehlt es sich für den Segelneuling, in einer Segelschule erste Grundkenntnisse zu erlernen und einen Grundschein zu erwerben. Auf vielen Seen ist dieser sogar Pflicht, so auch auf dem Alpsee. In Segelschulen erhalten Anfänger den Grundschein nach einem rund fünftägigen Kurs. Erlernt wird dabei das Segeln mit kleineren Booten wie offenen Kielyachten und Jollen. Kai Rebbert, Leiter der Wassersportschule Oberallgäu, erzählt: In den Kursen unterrichten wir Theorie und Praxis. Die Praxis sieht so aus, dass ein Ausbilder mitsegelt. Dieser zeigt zunächst die verschiedenen Griffe. Dann darf der Schüler selbst ran. Bei kleinen Booten werde die Kraft durch Flaschenzüge übersetzt, so könnten bereits Siebenjährige segeln lernen. Ist das Boot sportlicher und schneller, wird auch das Segeln anstrengender: Je länger das Boot und je größer das Segel, desto mehr werden Bauchmuskeln, Arme und Oberschenkel beansprucht. Hat man den Segel-Grundschein in der Tasche, bieten sich mehrere Möglichkeiten: Man kann nun tage-, wochen- oder saisonweise auf vielen Seen Segelboote mieten. Im südlichen Oberallgäu allerdings nur am Alpsee. Ferner bieten Segelschulen aufbauende Kurse an, um weitere Scheine zu erwerben. So das Bodenseeschifferpatent, das für Segelfahrzeuge über 12 Quadratmeter auf dem Schwäbischen Meer vorgeschrieben ist. Oder die amtlichen Sportbootführerscheine Binnen und See. Peter Lang empfiehlt den Beitritt in einen Segelclub. Diese haben oft eigene Schiffe, die vor allen Dingen dem Nachwuchs kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Der Segelclubbeitrag beträgt in der Regel zwischen 100 und 150 Euro im Jahr. Hinzu kommt meist eine einmalige Aufnahmegebühr. Um unabhängig zu sein, kann man ein eigenes Boot kaufen. Ein gebrauchtes, kleineres Boot in vernünftigem Zustand bekommt man unter Umständen schon ab 1000 Euro, weiß Kai Rebbert. Ausrüstung ist zu Beginn nicht viel nötig: Bei heißen Temperaturen genügen kurze Hose, T-Shirt und Schwimmweste. Wer sich bei kühlerem, schlechterem Wetter aufs Segelboot wagt, sollte einen Wasserschutzanzug tragen. Empfehlenswert sind zudem immer Bootsschuhe mit einer rutschfesten Sohle. In der Serie sind bisher erschienen: Beachvolleyball (2.8.), Joggen (6.8.), Wasserskilaufen (7.8.), Federball/Badminton (9.8.), Surfen (12.8.).

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