Die "Quelle" bekommt einen neuen Nutzer: Drogeriemarkt Müller, derzeit noch im benachbarten Illerkauf zu finden, zieht im nächsten Herbst in das Gebäude. Das berichtete Hanns-Peter Gröschl, Geschäftsführer der Stoffelgruppe, gestern unserer Zeitung. Der Straubinger Investor übernimmt damit endgültig das sanierungsbedürftige Gebäude am Freudenberg von der Schickedanz-Immobilienfirma ICN in Nürnberg.
Das über 40 Jahre alte Haus hat eine bewegte Zeit hinter sich: Im September 2009 hatte im Zuge der Konzerninsolvenz die Woolworth-Filiale im Erd- und ersten Obergeschoss geschlossen. Wenige Monate später wurde auch das Quelle-Technikcenter im Keller dichtgemacht. In den vergangenen Monaten nun hatte die Stoffelgruppe - sie war vor einem Jahr in das Projekt eingestiegen - intensiv mit möglichen neuen Mietern verhandelt.
Nun konnte Geschäftsführer Gröschel vermelden: "Drogeriemarkt Müller wird auf 4500 Quadratmetern einziehen." Im neuen Jahr wolle man deshalb mit dem Umbau loslegen. Wie berichtet, bekommt die Außenfassade Glaselemente und auch im Innern soll sich das Erscheinungsbild ändern.
Insgesamt, so Gröschl, sei die Entwicklung rund um Freudenberg und Bahnhofstraße überaus positiv für Kempten. "Das ist ein ganz wichtiges Bindeglied hinauf zum Forum, das hat Scharnierfunktion."
Wer mietet sich nebenan ein?
Und wie sieht man den Umzug von Drogeriemarkt Müller beim benachbarten Illerkauf? Dort belegt das Unternehmen derzeit eine kleinere Fläche als später im Quelle-Haus - ist aber einer von vier Hauptmietern im Gebäude. "Wir sind dem Unternehmen Müller nicht böse, wenn es expandieren will - bei uns hatte es mehr ein Drittel weniger Fläche", so Thomas Wirth. Der Kemptener Immobilienfachmann hat für Investor Dennis Rossing aus Bad Hersfeld die Projektentwicklung und Generalvermietung des Illerkaufs übernommen. Bekanntlich wird das Gebäude derzeit umgebaut, eine Filiale der amerikanischen Modekette TK Maxx soll demnächst eröffnen.
Für die nächstes Jahr frei werdende Fläche beim Drogeriemarkt habe man bereits einen Interessenten, so Wirth. "Da mache ich mir keine Sorgen." Anders als um die Freudenberg-Unterführung und deren Zustand. Für diesen Bereich würde sich Wirth eine "temporäre Lösung" wünschen - noch vor einem eventuellen großen Umbau.
Zumal es Gerüchte gibt, der dort beheimatete Bauerntanzkeller werde innerhalb der nächsten Monate schließen. Dazu sagen die Betreiber: "Das steht noch in den Sternen - es kommt ganz darauf an, wann die Arbeiten am Zentralhaus losgehen."