Von Teresa Winter |MemmingenEingehüllt in dicke Decken und mit bunten Ringelmützchen schlummern Johannes, Kilian und Paul vor sich hin. In den Armen ihrer glücklichen Eltern Sonja und Karl Schlager aus Kißlegg strecken sie ihre klitzekleinen Ärmchen und Beinchen immer wieder zufrieden von sich. Die Drillinge erblickten am 4. August das Licht der Welt im Memminger Klinikum.
"Als ich die drei nach der Entbindung gesehen habe, konnte ich es gar nicht glauben", sagt die 33-jährige Mutter. Erst am nächsten Tag habe sie die Geburt wirklich realisiert. Ähnlich ging es ihr, als sie in der fünften Schwangerschaftswoche erfahren hatte, dass sie nicht ein, nicht zwei, sondern drei Kinder bekommen wird. Trotz Sorgen wegen der Risikoschwangerschaft und Bedenken, "ob ich das alles schaffen kann", war die Freude bei der künftigen Mutter über das dreifache Glück riesengroß. "Wir waren aufgeregt und angespannt", erzählt Karl Schlager, als es am 4. August wie geplant in den Kreißsaal ging. Dort wurde das gesunde und muntere Trio per Kai-
serschnitt auf die Welt geholt. Johannes war mit 1900 Gramm und 43,5 Zentimetern der Größte und Schwerste. Paul wog 1740 Gramm und Kilian 1480. "Kurz nach der Geburt war es leichter, die Kinder auseinander zu halten, da sie noch verschieden aussahen. Doch sie verändern sich täglich und sehen sich immer ähnlicher, sodass es langsam schwierig wird", sagt Karl Schlager. Dennoch könne man noch nicht erkennen, ob es eineiige Drillinge sind.
Acht Ärzte und sechs Schwestern waren bei der Geburt im Einsatz. "Drillingsgeburten kommen im Memminger Klinikum nur ein- bis zweimal pro Jahr vor", sagt Thomas Riederle, Oberarzt der Gynäkologie. Trotzdem seien Mehrlingsgeburten mittlerweile Routine.
"Auch die Schwangerschaft ist gut verlaufen", erzählt Sonja Schlager, "nur der Bauch war gegen Ende extrem groß." Jetzt sei sie einfach froh, dass die Kinder gesund sind. "Nun brauche ich nur noch etwas Geduld, bis ich sie mit nach Hause nehmen darf", sagt die Gemeindeassistentin strahlend. Denn die drei Buben müssen noch einige Tage auf der Intensivstation und einige Wochen auf der normalen Kinderstation bleiben, bis sie heim dürfen.
Angst vor der Zeit nach dem Krankenhaus hat die Mutter nicht. Sie hofft aber, dass die Nächte nicht zu anstrengend werden. Auch Karl Schlager freut sich schon auf seine Kinder. "Das Füttern und Wickeln macht mir jetzt schon Spaß", so der 38-Jährige, der sich für die erste Zeit zu Hause mit den Kindern Urlaub genommen hat.
Verwandte und Bekannte haben bereits Hilfe angeboten. Und Sonja Schlager nahm schon während der Schwangerschaft Kontakt zu anderen Drillingsmüttern auf, um sich Tipps zu holen. "Die Ausstattung haben wir auch schon gekauft. Anfangs wusste ich übrigens nicht, dass es auch Drillings-Kinderwägen gibt", verrät die Mutter mit einem Schmunzeln.