Füssen (pas). - Drei Anlässe führten zu einem Besuch von Bürgermeister Christian Gangl in der Füssener Jugendherberge: Seit zehn Jahren führt Michael Biedermann mit seiner Frau Liese das Haus. Dieses wiederum wurde vor genau 50 Jahren gebaut. Und das Top-Jubiläum: Der Bayerische Jugendherbergsverband feiert sein 80-jähriges Bestehen. Gangl, der während seiner Amtszeit noch nicht in der Füssener Jugendherberge war, nutzte diesen Besuch, um sich über das Haus zu informieren. Die Füssener Jugendherberge verfügt über 134 Betten. Diese werden an Jugendliche vermietet, aber auch zu höheren Preisen an Erwachsene über 27 Jahre. In zehn Familienzimmer, wie alle anderen ebenfalls mit vier Betten ausgestattet, ist Platz für Eltern und Kinder. Die Jugendherberge ist gut besucht. Mit rund 28 000 Gästen jährlich rangiert sie gleich hinter den Häusern in Bayerns Großstädten.
Der Bürgermeister erfuhr, dass unterschiedliche Gruppierungen das Füssener Haus in Anspruch nehmen: Wanderer, Radler, Rucksacktouristen, die deutsche und europäische Fernrouten erleben, touristische Reisegruppen und Schulklassen. Manche Besucher kommen auch öfter. Ihr Ziel sei, die anderen touristischen Angebote rund um Füssen, von denen sie bei ihrem ersten Aufenthalt gehört hatten, dann ebenfalls zu nutzen. Wandern, Bergwandern, Radeln, Kulturbesuche in Schlössern und Kirchen und Vergnügen in den Freizeiteinrichtungen rundum stehen dabei an erster Stelle. Um diesen Interessen entgegenzukommen hat die Leitung der Füssener Jugendherberge acht Pauschalprogramme in ihr Angebot aufgenommen. Die Zusammenarbeit der Jugendherbergen im Alpenraum läuft reibungslos: Gäste, die vor allem Bergerlebnisse vorziehen, werden nach Oberstdorf oder nach Garmisch weitervermittelt, wenn das Füssener Haus belegt ist, machte Biedermann die gute Zusammenarbeit deutlich. An das geschlossene Hallenbad in Füssen hätten sich seine Gäste inzwischen auch gewöhnt, berichtete der Herbergsleiter. Denn die ausreichenden Busverbindungen nach Pfronten erleichtern den Besuch dort. Offen - eigentlich für alle Wintergäste in Füssen und Umgebung - sei allerdings das Problem mit einem fehlenden Skibus, wie in vielen Wintersportorten üblich. Dieser Mangel wiege jetzt noch schwerer, weil künstliche Beschneiung und Nachtskilauf am Tegelberg zusätzlich jugendliche Touristen ohne eigenes Auto in die Füssener Jugendherberge locken werden. Bürgermeister Gangl will mit der Tegelbergbahn-Gesellschaft und mit den örtlichen Tourismusorganisationen nach einer Lösung suchen, wie er versprach.