Die Lage spitzt sich in Teil zwei zu. Das Gute (Ritter Rüdiger mit seine Freunde) ist hinabgestiegen in die finstere Sternengrotte, um dem Bösen (Zauberer Nebukator) das Handwerk zu legen. Dort versucht der Zauberer mit Hilfe eines Kristalls der Burg Ehrenberg und ihren Bewohnern den Garaus zu machen.
Die Zeit drängt, und der Wettlauf mit der Uhr hält die Premierenbesucher in der ausverkauften Ehrenberg-Arena bei Reutte bis zum Finale in Atem. Nach der Dramatik gibts ein Happy-End und einen prasselnden Applaus für eine über zweieinhalbstündige Aufführung.
Toni Knittel, der "Bluatschink" aus dem Lechtal, hat mit "Ritter Rüdiger in der Sternengrotte" ein weiteres Musical rund um den Helden in Rost und Blech geschrieben. Wie schon beim ersten Mal gelingt ihm jener Spagat, ein Werk zu präsentieren, das Groß und Klein gut unterhält. Zwar benötigt sein neues Stück einige Minuten, um auf Touren zu kommen.
Erstklassige Darsteller wie Bernhard Lang (Nebukator), Martin Strehle (Ritter Rüdiger), Jürgen Kapaun (Prinz Bertrand) oder Günter Lieder (Esel Zacharias) freilich wissen das Publikum mit zunehmender Dauer in den Bann zu ziehen.
Was auffällt: Das zweite Musical des Tirolers Knittel, der nach vielen Auftritten im Allgäu auch in unserer Region zahlreiche Anhänger hat, setzt neben witzigen technischen Effekten auch auf eine aufwendige Choreografie. Atemberaubende tänzerische Einlagen, die zur Musik passen wie das Tüpfelchen aufs i: Toni Knittels lange Suche nach geeigneten Künstlern, die ihn bis nach Wien führte, hat sich gelohnt.
Tanzkunst auf hohem Niveau
Es ist Tanzkunst auf sehr hohem Niveau, die auf der Bühne der Arena geboten wird. Da hinken die Darsteller stimmlich ein wenig hinterher. Was angesichts der sich zuspitzenden Dramatik der Geschichte und der allgemeinen Spielfreude allerdings zu verschmerzen ist.
Die Vorstellungen des Musicals auf Ehrenberg (bei Reutte/Tirol) im Juli sind ausverkauft. Karten gibt es ab August unter anderem bei den Geschäftsstellen unserer Zeitung.