Immenstadt (ho). - Ein Thema, das die Gemüter im Städtle ebenso heftig wie kontrovers erregt hat, ist vom Tisch: Der Fußballclub hält nicht an seinem Plan fest, ein Kunstrasenspielfeld im Auwald anzulegen. Mit dieser Nachricht überraschte das Stadtoberhaupt bei der gut besuchten Bürgerversammlung. Wobei Bürgermeister Gerd Bischoff keinen Zweifel daran ließ, dass die Stadt von der Notwendigkeit eines weiteren Spielfelds überzeugt ist. Aber nachdem der bisher angepeilte Standort im Auwald auf so große Bedenken in der Bürgerschaft gestoßen ist, müsse man auch den Mut haben, diesen Plan wieder aufzugeben - wofür er dem 'sehr engagierten' FC Immenstadt ausdrücklich dankte. Stadt und Verein würden nun gemeinsam nach einem anderen Kicker-Standort suchen. Gut 150 Städtler demonstrierten mit ihrem Besuch der Bürgerversammlung das Interesse an 'ihrem' Immenstadt. Und was ihnen Gerd Bischoff in einem gut einstündigen Referat zu berichten hatte, konnte sich hören lassen: Er zog eine Bilanz, 'die durchaus zu Optimismus berechtigt'. Denn Immenstadt wird im kommenden Jahr mit seiner Steuerkraft Landkreis-Spitzenreiter sein und mit der Umlagekraft den zweiten Platz belegen. Diese erfreuliche Finanzsituation sei 'Grundlage für die vielen Investitionen in die Zukunft unserer Stadt', freute sich Bischoff. Darüber hinaus müssten die Bürger - im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden - nicht mit Steuer- und Gebührenerhöhungen belastet werden.
Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur war und ist ein Schwerpunkt der Immenstadt-Aktivitäten, betonte der Bürgermeister. Er erinnerte an die 'nach 20-jährigem Kampf' endlich abgeschlossene Generalsanierung der Staatsstraße 2006 und an den gesicherten Weiterbau der B 19 neu. Sorgen bereite nach wie vor die Ortsumfahrung im Zuge der B 308, wobei aber kein Anlass zu allzu großem Pessimismus bestehe (wir berichten gesondert). Zunehmens in den Vordergrund rücke die Sanierung des innerörtlichen, 100 Kilometer langen Immenstädter Straßennetzes, und auch das 250 Kilometer lange Wanderwegenetz sei fortgeschrieben worden. 'Licht am Ende des Tunnels' sieht das Stadtoberhaupt beim Ausbau des Kanalnetzes, das in den letzten 25 Jahren mehr als verdoppelt wurde. Weshalb Fachbehörden der Stadt bescheinigen, 'im Gewässerschutz eine führende Rolle im Oberallgäu übernommen zu haben'. Der Hochwasserschutz Immenstadt, zu dem die Kommune mit Unterstützung des Kreises über vier Millionen Euro zugeschossen hat, habe heuer beim Augusthochwasser seine Bewährungsprobe bestanden, zeigte sich der Bürgermeister zufrieden. Und nun gelte es, ebenfalls mit erheblichem Finanzaufwand, auch die kleineren Bäche sicherer zu machen.'Kein Ende' nehmen die Investitionen für die Immenstädter Schulen, und der Stadtsanierung gehört weiterhin ein wichtiges Augenmerk der Kommunalpolitiker. So erinnerte Bischoff an den Erwerb des Schlossgebäudes sowie an die gelungene Umgestaltung von Hofgartenanlage und -straße. Das geplante 'Literaturhaus' in der ehemaligen gräflichen Reitschule stelle auch eine große Chance für das ganze Viertel dar, denn 'es wäre ein Jammer, wenn sich dieser Bereich zum Slum entwickeln würde'. Schließlich ein weiteres wichtiges Zukunftsprojekt: Die Sanierung und Revitalisierung des Bahnhof-Gebäudes samt Umfeld sei der Stadt ein großes Anliegen, versicherte Bürgermeister Gerd Bischoff und hoffte auf eine Einigung mit der Bahn. Denn jetzt sei der Bahnhof - ein Knotenpunkt mit 5000 Fahrgästen pro Tag - in einem 'unwürdigen Zustand: So kann's auf keinen Fall bleiben'.